Sicheres Leben in der Region
von Christiane Bleumer am 19.02.2016Steffen Grimme, Helmut Montag, Hans-Jürgen Felgentreu und Dieter Klingforth (v. li.) stellten gestern die Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen vor.
Auch wenn das subjektive Empfinden einiger Bürger anders ist - im Raum der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen lebt es sich sicher. Das betonte heute, 19. Februar, der Leitende Polizeidirektor Hans-Jürgen Felgentreu auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das vergangene Jahr. Ein Parameter für die Bewertung der Kriminalitätsbelastung ist die Häufigkeitszahl, also die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Je höher die Häufigkeitszahl ist, desto mehr Kriminalität wird in einem Bereich registriert. 2015 lag diese für den Bereich der Polizeiinspektion mit 6882 über dem Wert des Vorjahrs (6187), jedoch auch deutlich unter der Häufigkeitszahl Niedersachsens (7263).
Insgesamt waren in den drei Landkreisen der Polizeiinspektion (PI) rund 22.000 Straftaten bearbeitet worden. Dies sind fast 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Von diesen konnten rund 60 Prozent aufgeklärt werden. Besonders angestiegen sind dabei die Fallzahlen im Bereich der Haus- und Wohnungseinbrüche. "Das wirkt sich unmittelbar auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus", betonte Hans-Jürgen Felgentreu. Meistens handele es sich bei den Tätern um organisierte Banden, die in ganz Norddeutschland, aber auch darüber hinaus aktiv seien. Ebenfalls angestiegen sind die Trick- oder Handtaschendiebstähle und zwar von 226 auf 405 bearbeitete Fälle. Hier könne die Polizei immer nur weiter an die Bewohner appellieren, beim Einkaufen die Taschen und Geldbörsen immer im Blick zu haben und nicht offen liegen zu lassen. Auch beim Besuch von Gaststätten sei es leichtsinnig, die Jacke mit dem Geld einfach über den Stuhl zu hängen.
Zurückgegangen sind dafür die KfZ-Aufbrüche. Diese klasssische Drogenbeschaffungskriminalität lebt ebenso wie der Trickdiebstahl von den Sorglosigkeit der Bevölkerung. Darum betont Stefan Grimme, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, nochmals: "Dem Diebstahl aus Autos kann man präventiv entgegenwirken, indem man nichts offensichtlich Wertvolles im Auto sichtbar liegen lässt." Im Bereich der Rohheits- und Gewaltdelikte blieben die Fallzahlen ebenso auf dem sinkenden Niveau des Vorjahres, so dass auch hier der positive Trend fortgesetzt werden konnte. Im Jahr 2015 sank damit auch abermals die Zahl der Körperverletzungsdelikte auf 1918.
Zum Thema der Asylsuchenden befragt, konnte Hans-Jürgen Felgentreu auf Untersuchungen verweisen, die ergeben hätten, dass die "Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, im Schnitt nicht krimineller sind, als der deutsche Durchschnitt." Viele Horrormeldungen würden unreflektiert über die sozialen Medien verbreitet und sorgten für unnötige Unruhe. "Wir sind hier nicht die Kölner Domplatte", betonte der Polizeibeamte.
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