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Lüneburg, am Freitag den 04.07.2025

Sie passen gut auf uns auf — und müssen sich anders organisieren

von Carlo Eggeling am 08.03.2025


Es war viel von Miteinander und Harmonie die Rede, wenn das alle so betonen, scheint alles ganz wunderbar nach viel Zwist in der Vergangenheit oder aber es gilt Mut machen nach der Devise: Wir bekommen das hin. Wenn man sich bei der Jahresversammlung der Lüneburger Feuerwehr in den Reihen der Brandbekämpfer umhört, klingt es eher nach: Wir sind im Umbruch und haben noch ein gutes Stück Weg vor uns.

Klarer sind da Zahlen: 877mal waren die vier Wehren Häcklingen, Rettmer, Oedeme und Mitte plus der Hauptamtlichen Wachbereitschaft im vergangenen Jahr gefordert. Vier Groß-, zwölf Mittel- und 150 Kleinbrände nennt die Statistik, dazu kommen technische Hilfeleistungen etwa bei Unfällen. 120mal halfen die Männer und Frauen, weil Türen geöffnet werden mussten, 40mal steckten Menschen in Fahrstühlen fest.

In der Bilanz gingen Stadtbrandmeister Rainer Utermöhlen und sein Stellvertreter Tobias Glor auch auf spektakuläre Einsätze ein: In Ochtmissen kam ein Mann bei einem Feuer ums Leben, auch im Stadtteil Zeltberg starb ein Mann bei einer Explosion in seiner Wohnung, dazu ein Feuer bei Lünebest und ein Dachstuhlbrand am Hans-Steffens-Weg, das besonders fordernd war, weil die eingesetzten Baumaterialien nur mühsam zu löschen waren.

Der größte Einsatz lief im August an der Reichenbachstraße, das Feuer beschädigte mehrere Häuser. Einen Mann konnte die Feuerwehr nur noch tot bergen, ein anderer überlebte einen Sprung aus dem Dachgeschoss, weil Malte Täger geistesgegenwärtig ein Sprungkissen aufblasen ließ. Er und Einsatzleiter Max Eggeling wurden später ausdrücklich von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch gelobt. Eggeling habe Schlimmeres verhindert und umsichtig Unterstützung aus dem Landkreis angefordert, gut 250 Helfer waren im Einsatz.

Ehrensache, dass die Lüneburger in den Kreis ausrücken, etwa bei einem gewaltigen Brand auf dem Gelände der Mülldeponie in Bardowick, bei dem Hallen in Flammen aufgingen.

Rund 250 aktive Feuerwehrleute schützen die Stadt -- alle ehrenamtlich, dazu kommen 14 Hauptamtliche, die in einer Wachbereitschaft der Stadt organisiert. Die Altersabteilung zählt 93 Kameraden, in der Jugendfeuerwehr engagieren sich 85 Mädchen und Jungen, in der Kinderfeuerwehr 64.

Um die Einrichtung der Wachbereitschaft und deren Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen hatte es in der Vergangenheit Reibereien in der Wehr gegeben, mit Rücktritten und Scharfen Worten. Oberster Chef der Wachbereitschaft ist der Leiter des Ordnungsamtes, Dennis Lauterschlag, kein aktiver Feuerwehrmann. Er sprach lange über die verschiedenen Formen der Kommunikation, die war zuvor offensichtlich kritisiert worden. Nun sein Appell: "Nur gemeinsam sind wir die Feuerwehr Lüneburg." Alle ständen fest zusammen.

Stadtbrandmeister Utermöhlen betonte im Anschluss die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung.

Klar ist, im Osten, am Johanneum, soll eine neue Wache entstehen, die Planungen ziehen sich hin. Eine Arbeitsgruppe arbeitet an einer neuen Struktur. Eine Konsequenz: Neben den vier Zügen in der Mitte soll ein fünfter gebildet werden, der in der neuen Wache stationiert wird, dafür müssen die Ehrenamtlichen noch einige Ehrenamtliche finden, so sollen auch Ausrückezeiten verbessert werden.

Neue zu finden, ist nicht ganz einfach. Das zeigte sich beim Bericht des Stadtfeuerwehrverbands, des Fördervereins der Wehr. In ihren Berichten erklärten Uwe Heinatz, Christoph Gerigk und Rolf-Rüdiger Finke, dass sie Unterstützung benötigen, doch Nachwuchs sei nicht wirklich in Sicht. Der Verband trägt sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Geld fließt beispielsweise für ein Getränk nach Einsätzen, aber auch für die Jugendarbeit.

Lob gab es reichlich für die Feuerwehrleute von Oberbürgermeisterin Kalisch,Regierungsbrandmeister Dieter Ruschenbusch und Kreisbrandmeister Matthias Lanius. Carlo Eggeling Natürlich standen auch Beförderungen und Ehrungen auf dem Programm. Eine Übersicht.

Beförderungen
Jana Roemer Löschmeisterin
Dennis Schulze Löschmeister
Cornelius Grimm Löschmeister
Kaja Haasis Oberlöschmeisterin
Irmtraut Cohrs Hauptlöschmeisterin Daniel Roemer Hauptlöschmeister
Marcus Richter Brandmeister
Lars Claasen Brandmeister
Andreas Bien Brandmeister
Sebastian Keikus Oberbrandmeister
Ben Rejmann Oberbrandmeister
Florian Vierroth Oberbrandmeister

Ernennungen
Irmtraut Cohrs Stadtjugendfeuerwehrwartin
Heiko Behrens Stellv. Stadtjugendfeuerwehrwart
Christoph Henning Leiter der Tauchergruppe
Timo Heinrich Stellv. Leiter der Gefahrgutgruppe
Tino Goncz Gesamtfahrergruppenleiter

Ehrungen Manuel Westphal 25 Jährige Mitgliedschaft Moritz Brauns 25 Jährige Mitgliedschaft Marcel Trennert 25 Jährige Mitgliedschaft Christian Cohrs 25 Jährige Mitgliedschaft Sebastian Glor 25 Jährige Mitgliedschaft Tobias Glor 40 Jährige Mitgliedschaft Thomas Fischer 40 Jährige Mitgliedschaft Achim Tatge 40 Jährige Mitgliedschaft Ernst-Dieter Podehl 50 Jährige Mitgliedschaft Wilhelm Stumpenhausen 50 Jährige Mitgliedschaft Wilhelm Kremer 60 Jährige Mitgliedschaft Günter Gresny 60 Jährige Mitgliedschaft Christoph Stegen Deutsches Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze Olaf Stüdemann Hochwasserorden 2023 Jan Schön Hochwasserorden 2023 Matthias Krüger Hochwasserorden 2023 Stefan Herbst Hochwasserorden 2023 Sebastian Heinatz Hochwasserorden 2023 Nick Fricke Hochwasserorden 2023 Nils Brunke Hochwasserorden 2023 Cedric-Philipp Bartels Hochwasserorden 2023 Luca Carstens Hochwasserorden 2023 Florian Finke Hochwasserorden 2023 Sascha Jagau Hochwasserorden 2023 Stefan Roschmann Hochwasserorden 2023 1Tim Sandmann Hochwasserorden 2023 Dennis Schulze Hochwasserorden 2023 Jan-Christian Simon Hochwasserorden 2023 Claas Wegner Hochwasserorden 2023 Franz Weise Hochwasserorden 2023

© Fotos: ca


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