Handarbeitsklub spendet für Aktivspielplatz in Kaltenmoor
von Hansestadt Lüneburg am 23.03.2015Mit selbstgestrickten Mützen, Socken und Schals haben die "Damen vom geselligen Handarbeiten" - so nennen sie sich selbst - 500 Euro zusammengestrickt. Regelmäßig treffen sich zehn Frauen in der Senioreneinrichtung "Alte Stadtgärtnerei" in Kaltenmoor zum Stricken und Zusammensein. Alljährlich veranstalten sie dann einen Basar, auf dem sie die Strickstücke, die in gewissenhafter Handarbeit gefertigt wurden, feil bieten. Der Erlös kommt einem guten Zweck im Viertel zugute.
Jetzt kamen die Damen um Loni Schnalke, der Leiterin des Handarbeitsklubs, wieder zusammen - und zwar, um ihre Spende an Stadtjugendpfleger Thorsten Treybig und Quartiersmanager Uwe Nehring zu überreichen und so den Aktivspielplatz (AKI) im Stadtteil zu unterstützen. Der ist in den 70ern entstanden, als Kaltenmoor gegründet wurde. Mit großem Aktionismus bildete sich damals eine Elterninitiative, um gute Spielplätze für ihre Kinder aufzubauen. Es brauchte viel Engagement, Zeit und Unterstützung, um den Spielplatz auf die Beine zu stellen. "Es war ein tolles Gefühl selbst etwas in unserem Viertel zu erschaffen", erinnert sich Gründungsmitglied Christa Maeder, die sich die Spendenübergabe natürlich nicht entgehen ließ.
Bei Kaffee und Kuchen tauschte sich die Runde darüber aus, wofür das Geld sinnvoll verwendet werden kann. Uwe Nehring sagte begeistert: "Super, dass das Geld der Gemeinnützigkeit zu Gute kommt. Das ist eine Hilfe für den Stadtteil, und so wird eine Brücke von den Älteren in Kaltenmoor zu den Jüngeren geschlagen". Etwas konkreter wurde Thorsten Treybig: "Das Geld können wir gut gebrauchen. Wir wollen die vorhandene Seilbahn erneuern. Außerdem denken wir daran, eine neue Matschanlage für die kleineren Kinder einzurichten".
Spende übergeben - Veranstaltung vorbei, könnte man nun meinen. Aber weit gefehlt. Mit großem Interesse diskutierten die Frauen des Handarbeitskreises mit den städtischen Vertretern über ihren Stadtteil. Aktuelle Entwicklungen und die Außendarstellung Kaltenmoors waren Thema, denn die meisten Frauen leben mittlerweile oder immer noch in dem Viertel.
Wie Anneliese Siekmann. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal in Kaltenmoor leben würde, nun sei es doch so gekommen und das bereue sie nicht: "Ich lebe hier sehr gerne. Auf Kaltenmoor lasse ich nichts kommen". Auch die Anderen stimmten zu, und zu spüren war eine große Verbundenheit der Frauen mit ihrem Viertel und Enttäuschung über die in ihren Augen oftmals negative Außendarstellung Kaltenmoors. Minutenlang zählten sie dann die schönen Seiten Kaltenmoors auf, z.B. die Nähe zur Natur, zur Innenstadt, das Freibad, die Zweigstelle der Ratsbücherei und wie viel sich in ihrem Stadtteil tut, was investiert wird und welche Bemühungen es gibt. "Die Migrationsarbeit, die hier geleistet wird, ist sehr vorbildlich", so Siekmann.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Frauen mit ihrer Spende auch noch ein weiteres Ziel verfolgen, als die finanzielle Unterstützung für den Aktivspielplatz. "Wir haben diese Geld nicht nur als Hilfe für den AKI gedacht, sondern möchten auch bezwecken, dass etwas Positives aus unserem Stadtteil berichtet wird. Wir möchten etwas dafür unternehmen, dass Kaltenmoor wieder anders wahrgenommen wird", sagt Siekmann und knüpft damit in gewisser Weise an die Gründungsjahre Kaltenmoors an, als es für viele Bewohner im Stadtteil selbstverständlich war, zu gestalten und selbst anzupacken, so wie es beispielsweise beim AKI der Fall war.
BU: Stadtjugendpfleger Thorsten Treybig (hinten r.) und Quartiersmanager Uwe Nehring freuen sich über die Spende des Handarbeitsklubs "Alte Stadtgärtnerei" für den Aktivspielplatz Kaltenmoor. Loni Schnalke (2.v.r.), Christa Maeder (3.v.r.), Annelise Siekmann (5.v.r.) und auch die anderen "Damen vom geselligen Handarbeiten" ließen sich die Spendenübergabe nicht entgehen.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.