Spezialkräfte der Polizei greifen auch in Lüneburg zu
von Carlo Eggeling am 08.12.2025Die Gruppe, etwa 15 Personen stark, soll den Lüneburger regelrecht durch Hamburg-Billstedt gejagt haben, in einer Tankstelle wurde der damals 27-Jährige niedergestochen. Als die Polizei an der Tankstelle eintraf, waren die Beteiligten verschwunden, zurück blieb das Opfer, das um sein Leben rang. Das ist knapp zwei Jahre her.
Am vergangenen Freitag ging die Polizei gegen einige der mutmaßlichen Täter vor. Spezialkräfte nahmen in Lüneburg einen 41-Jährigen fest, in Dortmund zwei weitere Beschuldigte im Alter von 35 und 37 Jahren. Ein vierter Verdächtiger war damals ins Ausland geflüchtet, Hamburger Zielfahnder machten den mit internationalem Haftbefehl gesuchten türkisch stämmigen Mann bereits vor einem Jahr in der Türkei aus, seit August sitzt der 30-Jährige in Deutschland in Untersuchungshaft. Das teilte die Hamburger Polizei mit. Nach Recherchen von Lüneburg aktuell sollen die Verdächtigen einer Familie angehören, die auch in Lüneburg zu Hause ist.
Warum die Gruppe im Januar 2024 auf den Lüneburger losging, bleibt im Dunkeln. Die Polizei Hamburg nimmt dazu keine Stellung. Die Pressestelle in Lüneburg bestätigt lediglich, dass man am aktuellen Einsatz beteiligt war und die Ermittlungen der Hamburger in der Vergangenheit unterstützt habe. Ansonsten: "Kein Kommentar."
Vor zwei Jahren hingegen war aus Lüneburger Polizeikreisen ist zu hören, dass es Tage vor der blutigen Auseinandersetzung in Billstedt einen Verkehrsunfall gegeben habe, bei dem der damals 27-Jährige eine Rolle gespielt haben könnte: "Er saß wohl mit im Auto." Auf der Hude befürchtete man vor zwei Jahren, die Lage könne eskalieren. Doch es blieb ruhig. Die Familie des damaligen Opfers weist die Erzählungen zurück, ihr Angehöriger sei zu Unrecht mit verschiedenen Vorwürfen in Verbindung gebracht worden.
Das Opfer der Messerattacke wurde mehrmals mit Drogengeschäften in Verbindung gebracht, stand deswegen und wegen der Schießerei von Kaltenmoor im April 2018 vor Gericht. Damals war elfmal aus einem Auto auf eine Gruppe geschossen worden, ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Dieser und auch ein anderer Prozess endeten mit Freisprüchen.
Als sich das Landgericht mit der Schießerei von Kaltenmoor befasste, stand auch ein Mann vor der Kammer, gegen dessen Familie die Polizei nun wohl vorgegangen sein soll. Fragen nach einem Zusammenhang und zum möglichen Motiv der Attacke, die die Justiz erst als gefährliche Körperverletzung zwischenzeitlich jedoch als versuchtes Tötungsdelikt wertet, bleiben unbeantwortet. Carlo Eggeling
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