Stadt will ehemalige Buchhandlung kaufen
von Carlo Eggeling am 28.10.2024 Die Stadt Lüneburg will die ehemalige Buchhandlung am Markt kaufen. Das ergibt sich aus einer Vorlage für den morgen tagenden Verwaltungsausschuss, also den kleinen Rat. Das Gremium kommt nicht-öffentlich zusammen. In vertraulichen Unterlagen heißt, dass die Verwaltung mit einer Kaufsumme von rund 2,2 Millionen Euro kalkulieren soll. Weitere 200 000 Euro sollen für Planungen der Umgestaltung aufgebracht werden. Bei den Umbaukosten gehen die Verantwortlichen von zweieinhalb bis drei Millionen Euro aus. Die Verwaltung will durch den Kauf andere Mietobjekte abgeben, es heißt, so könne man über zehn Jahre rund 8,7 Millionen Euro an Pachten einsparen. Diese Informationen wurden von mehreren Seiten bestätigt.
Da die Stadt im aktuellen Haushalt ein Minus von rund 50 Millionen Euro aufweist, und für die kommenden Jahre sieht es auch mau aus, müssen Vorschläge her, wie das Projekt finanziert werden soll. In der langen Liste soll es heißen, dass etwa weniger Geld an die Kreisschulbaukasse fließen soll, auch die Erweiterung des Frauenhauses soll betroffen sein. Hier dürfte mit erheblichem politischen Widerstand zu rechnen sein.
Interessant ist auch die Lüneburg Marketing. Die wollte eigentlich in Teile des Karstadt-Komplexes ziehen. Dafür gab es eine Zusage von der Rathausspitze, längst ist das Vorhaben in die Umbauten des Karstadt-Hauses für das Erdgeschoss eingeplant, die im Frühjahr beginnen sollen. Völlig überrascht reagiert die Eigentümergemeinschaft auf die Frage, ob sie von neuen Ideen weiß, dass die Tourismusabteilung eben nicht bei ihnen, sondern in das Haus an der Ecke Bardowicker Straße/Brodbänken einziehen soll. Das sei neu, man müsse bei der Oberbürgermeisterin nachfragen.
Aus der Vorlage für den Verwaltungsausschuss ergibt sich aber genau das: Unten LMG-Touristik, darüber Büros für die Verwaltung. Die sollen mit einem Fahrstuhl auch für Menschen zu erreichen sein, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. All das war bereits vor Monaten diskutiert, aber dann verworfen worden, weil die Mietkosten exorbitant hoch eingeschätzt wurden. Nun scheint alles anders.
Die Stellungnahme der Stadt: "Die Vorlage ist nichtöffentlich. Daher werden wir dazu vorab keine Stellung beziehen. Nur so viel: Die Verwaltung beabsichtigt im Rahmen des Standort-Masterplans u.a. die wirtschaftliche, bürgerfreundliche Zentralisierung von Verwaltungsstandorten." Carlo Eggeling
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am 30.10.2024 um 08:11:06 Uhr