Stadt zieht früher aus — Mietvertrag für Unterkunft läuft noch ein Jahr
von Carlo Eggeling am 21.08.2025Das Leben ist Wandel -- das zeigt auch die Stadt. Im April und im Mai verkündete sie noch, dass die Unterkunft vom Bilmer Berg in Richtung Johanneum und zum geplanten Bauplatz der neuen Feuerwache an der Theodor-Heuss-Straße umziehen solle. Die Verwaltung verteidigte dden Standort, Grüne, CDU und FDP sprangen ihr bei, als die SPD Bedenken anmeldete. Sturm im Wasserglas, stellt sich nun heraus. Sozialdezernentin Gabriele Scholz erklärte im Sozialausschuss, dass man andere Wege gehe.
Offenbar fehlten im Frühjahr noch Fakten für den scheinbar alternativlosen Umzug. Nun heißt es, die zwei Dutzend Holzhäuschen mit bis zu 140 Plätzen seien marode, zudem fielen die kalkulierten Erschließungskosten neben dem JoJo von 300 000 bis 400 000 Euro dreimal so hoch aus wie gedacht.
Doch was ist mit anderen Kosten? Nach Informationen von LA hat die Stadt mit dem Eigentümer deer 25 Holzhütten einen Vertrag abgeschlossen, der bis September 2026 läuft, also noch ein Jahr. Die Fragen liegen nahe: Kann die Stadt den Vertrag vorzeitig kündigen? Hat sie das getan? Zu wann? Was läuft an Kosten für das weitere Jahr auf? Also welche Miete? Müssen die Hütten überdies irgendwo eingelagert werden?"
Das möchte die Stadt nicht beantworten. Die Antwort die Sprecher Stefan Ahrens mitteilen muss ist dürftig: "Hierbei handelt es sich um Vertragsangelegenheiten, zu denen die Verwaltung im kommenden Verwaltungsausschuss nichtöffentlich berichten wird."
Weitere Nachfragen im Rathaus. Warum nutzt die Stadt den Standort nicht noch ein weiteres Jahr? Bekanntlich reaktiviert sie ja den Standort im ehemaligen Uni-Komplex im Roten Feld. Der geplante Umzug habe mit dem Bau der A39 und dem geplanten Gewerbegebiet am Bilmer Berg zu tun, sagt Ahrens mit: "Mit dem Ausbau der A39 sowie der Erschließung des Gewerbegebietes soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Baulastverkehr würde dann zu nah an der Gemeinschaftsunterkunft vorbei laufen."
Hat die Stadt keinen Einfluss auf die Planungen und den Ablauf? Die Antwort: "Sowohl die Autobahn GmbH als auch die Entwickler des Gewerbegebietes und die Hansestadt Lüneburg stehen in einem engen Austausch. Die Unterbringung der Bewohnenden aus der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Bilmer Berg ist auch ohne einen neuen Standort für die GU gesichert. Daher kann die Hansestadt den kurzfristigeren Beginn der Arbeiten als ursprünglich geplant im Sinne einer zügigen Entwicklung des Gewerbegebiets mittragen." Carlo Eggeling
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