Statt Hauptbahnhof Einstieg in Harburg
von LNVG am 01.12.2025Das teilt die Landesnahverkehrsgesellschaft mit:
Fahrplanwechsel: Verbesserungen auf der Schiene – aber Fernverkehr verdrängt Regionalzüge
· Zusätzliche Züge im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen – aber zum Teil weniger Plätze
· Fernverkehr verdrängt wichtige Pendlerzüge aus Hamburg
· Neuerungen auch in Südniedersachsen
Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember gibt es beim Regionalverkehr auf der Schiene einige Verbesserungen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kritisiert allerdings, dass Fernzüge wichtige Regionalbahnen verdrängen.
Hannover, den 1.12.2025. 2026 bestellt die LNVG für rund 600 Millionen Euro Zugfahrten bei den verschiedenen Eisenbahnunternehmen. Wichtige Änderungen gibt es im Nordwesten und rund um Hamburg. Die LNVG ist sogenannter Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr. Weitere Aufgabenträger sind in Niedersachsen der Regionalverband Großraum Braunschweig und die Region Hannover. Änderungen in deren Zuständigkeitsbereich sind hier nicht aufgeführt.
Hanse-Netz: Weniger Züge ab Hamburg Hauptbahnhof
Vier wichtige Pendlerzüge aus Hamburg in den Süden können ab dem Fahrplanwechsel nicht mehr im Hamburger Hauptbahnhof starten, sondern erst in Hamburg-Harburg. Grund sind zusätzliche Fernzüge, die den Platz auf den Schienen blockieren. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung kritisiert: „Bahnsteige in Hamburg Hbf werden von neuen Fernzügen besetzt und bewährte Regionalzüge bleiben dafür wortwörtlich auf der Strecke. Diese Vorgehensweise schadet dem regionalen Bahnverkehr.“
Nach den Regeln von DB InfraGO haben Fernzüge fast immer Vorrang vor Nahverkehr. Schwabl: „Das darf nicht dazu führen, dass wichtiger Nahverkehr verdrängt wird, damit mehr gewinnbringende Fernzüge fahren.“ Derzeit kündigen weitere Bahngesellschaften an, in Deutschland Fernzüge fahren lassen zu wollen. Schwabl: „Der Bund muss hier schnell für faire Regeln sorgen, damit Pendlerinnen und Pendler nicht zum Opfer werden. Sie brauchen diese Züge, damit ihr Alltag funktioniert.“
Route dieser Züge wird gekürzt, Zwischenhalt Maschen entfällt
Diese Züge der Linie RB 31 nach Lüneburg fahren künftig erst ab Hamburg-Harburg. Außerdem streicht DB InfraGO Unterwegshalte auf dieser hochbelasteten Strecke heraus, damit weniger Verspätungen entstehen. Diese drei Züge halten auch nicht mehr in Maschen:
Neu erst ab Hamburg-Harburg 16:16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 16:04 Uhr)
Neu erst ab Hamburg-Harburg 17:16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 17:04 Uhr)
Neu erst ab Hamburg-Harburg 19:16 Uhr (bisher ab Hamburg Hbf um 19:03 Uhr)
Auch die RB 31 ab Hamburg Hbf um 14:58 Uhr hält nicht in Maschen. Eine weitere Änderung gibt es bei der RB 41 nach Rotenburg, sie fährt künftig erst um 17:32 Uhr ab Hamburg-Harburg (bisher 17:17 Uhr ab Hauptbahnhof).
Expresskreuz: Frühere und spätere Verbindungen auf dem RE 1 und RE 9
Eine Reihe von Verbesserungen im Fahrplan gibt es im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen auf den Linien RE 1 (Hannover – Norddeich Mole) und RE 9 (Bremerhaven-Lehe – Osnabrück).
Auf der Linie RE 9 werden am Sonntagmorgen zusätzliche Frühzüge eingesetzt. Ein Zug fährt ab Bremen Hbf um 5:13 Uhr und erreicht Osnabrück Hbf um 6:29 Uhr. In der Gegenrichtung startet ein zusätzlicher Zug in Osnabrück Hbf um 5:26 Uhr, in Bremen Hbf kommt er um 6.45 Uhr an. Diese Verbindungen verkehren bereits montags bis samstags.
Ab Bremen Hbf fährt ein zusätzlicher Zug ab 6:56 Uhr nach Bremerhaven-Lehe (Ankunft 7:36 Uhr). In Bremerhaven-Lehe verkehrt ein zusätzlicher Zug nach Bremen Hbf um 6:23 Uhr, er erreicht Bremen um 7:04 Uhr. Auch diese Fahrt verkehrt bereits heute montags bis samstags.
Auf der Linie RE 1 wird das Angebot in den Tagesrandlagen ergänzt. Neu gibt es montags bis samstags eine zusätzliche Fahrt ab Emden um 5:18 Uhr nach Norddeich Mole (an 5:55 Uhr), mit der die erste Fähre nach Norderney erreicht werden kann.
Der erste Zug von Norddeich Mole nach Oldenburg Hbf, Bremen Hbf und Hannover Hbf fährt künftig montags bis samstags um 4:39 Uhr; dieser Zug startete bisher in Norddeich. Auch der Zug nach Oldenburg Hbf um 6.39 Uhr setzt künftig bereits in Norddeich Mole ein (täglich). Abends wird das Angebot ausgeweitet: neu fährt täglich ein zusätzlicher Zug von Norddeich Mole (ab 21:39 Uhr) bis Bremen Hbf (an 0:01 Uhr).
Auch ab Bremen Hbf gibt es eine neue Frühverbindung nach Norddeich Mole. Der Zug verlässt die Hansestadt um 4:57 Uhr, fährt dann über Oldenburg ab 5:33 Uhr weiter nach Norddeich Mole (an 7:16 Uhr). Diese Verbindung gibt es bislang nur montags bis samstags von Oldenburg nach Norddeich Mole. Ab Bremen verkehrt sie künftig täglich.
Neu ist ebenfalls, dass es die Verbindung von Hannover Hbf (ab 21:20 Uhr) über Bremen Hbf (ab 22:53) und Oldenburg Hbf (ab 23.33 Uhr) nach Emden (an 00.41 Uhr) nun täglich gibt. Bislang gab es sie nur am Samstag.
Im Expresskreuz Niedersachsen/Bremen macht sich weiterhin das Fehlen der neuen Züge bemerkbar, die eigentlich seit Dezember 2024 rollen sollten. Hinweise dazu gibt es weiter unten.
Zusätzliche Fahrten zum PS-Speicher in Einbeck
Auf der RB 86 gibt es künftig täglich sieben Fahrten von Einbeck Mitte bis Einbeck BBS/PS Speicher, eine weitere Fahrt an Schultagen. Erstmals werden auch Fahrten am Wochenende angeboten.
Linien aus Nachbarbundesländern – eine Auswahl wichtiger Änderungen
Durch Niedersachsen führen auch Linien, für die Aufgabenträger aus benachbarten Bundesländern zuständig sind. Änderungen gibt es in Abstimmung mit der LNVG zum Beispiel auf diesen Strecken:
Fahrgäste des RE 83 (Kiel – Lüneburg, Aufgabenträger NAH.SH) können sich künftig die Fahrzeiten leichter merken. Dort gibt es künftig einen echten Stundentakt. Außerdem entstehen in Lüneburg jede Stunde Anschlüsse nach Hamburg und Hannover im Nah- und Fernverkehr mit bequemer Übergangszeit.
Auch auf Linien aus Hessen (Aufgabenträger Nordhessischer VerkehrsVerbund) und Thüringen (Landesamt für Bau und Verkehr) in Südniedersachsen gibt es Änderungen. Der heutige RE 2 aus Erfurt wird zum RE 11 und fährt ab dem Fahrplanwechsel nach Göttingen und ergänzt sich mit dem RE 1 zu einem Stundentakt zwischen Erfurt und Göttingen. Nach Kassel fährt dann stattdessen der RE 8 aus Halle, der bisher in Leinefelde endet. Damit gibt es neu stündliche Direktzüge sowohl zwischen Erfurt und Göttingen (RE 1 und RE 11) als auch zwischen Halle und Kassel (RE 8 und RE 9) und insgesamt mehr Kapazitäten.
Die letzten Züge der Linie RE 8/RE 9 (Nordhessischer VerkehrsVerbund) am Abend zwischen Kassel und Leinefelde fahren künftig freitags und samstags eine Stunde später ab. Damit kann Hannoversch Münden an den Wochenendnächten mit der neuen Abfahrt 20:04 aus Halle Hbf und ab 22:06 Uhr aus Kassel Wilhelmshöhe erreicht werden.
Bei den Zügen der RB 85 (Nahverkehr Westfalen-Lippe) gibt es diverse Änderungen im Früh-, Spät- und Schulverkehr und Fahrtzeitverkürzungen. Unter anderem verkehrt eine neue Fahrt ab Bodenfelde montags bis freitags um 05:56 Uhr, sodass Paderborn eine Stunde früher um 07:05 Uhr erreicht werden kann. Es entfallen ebenfalls Fahrplanlücken am Montag bis Freitagmittag zwischen Bodenfelde und Ottbergen sowie in der Ferienzeit zwischen Göttingen und Bodenfelde.
Expresskreuz: Zum Teil kürzere Züge im Einsatz
Im Expresskreuz Niedersachsen/Bremen macht sich weiterhin das Fehlen der neuen Züge bemerkbar, die eigentlich seit Dezember 2024 rollen sollten. Ab Dezember 2025 müssen deshalb einige Züge mit geringeren Kapazitäten gefahren werden. Das hatte die LNVG bereits im März angekündigt. Aber: Das Fahrplanangebot im Expresskreuz wird nicht reduziert, sondern sogar morgens und abends ausgeweitet (siehe oben). Ändern werden sich auch die eingesetzten Fahrzeuge:
RE 1 (Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich Mole): Auf dieser Linie bleiben die bekannten roten Doppelstockzüge im Einsatz. Es kann auf der RE 1 zu Einschränkungen bei der Nutzung von WLAN kommen. Diese Züge werden im Dezember 2026 durch die neuen Doppelstocktriebzüge von Alstom ersetzt.
RE 8 (Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe): Hier Fahrzeuge der Baureihe ET 442 von DB Regio eingesetzt. Die Zahl der Sitzplätze muss auf einem Großteil der Fahrten reduziert werden, da es keine Ersatzzüge mit ausreichender Platzzahl gibt. Es gibt kein WLAN. Die Züge werden im Sommer 2026 durch die neuen Fahrzeuge von Alstom abgelöst.
RE 9 (Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe): Ein Teil der Fahrten wird künftig von DB Regio mit Doppelstockzügen betrieben, die dafür auch zwei Loks von SRI Rail Invest GmbH nutzt. Der andere Teil wird von der Wedler Franz Logistik GmbH und Co. KG (WFL) gefahren, die ihre eigenen Doppelstockzüge einsetzen wird. Die Zahl der Sitzplätze muss auf einem Großteil der Fahrten nochmals reduziert werden, da es keine Ersatzzüge mit ausreichender Platzzahl gibt. Es gibt keine Klimaanlagen. Die Fahrzeuge werden im Sommer durch die neuen Doppelstocktriebzüge von Alstom ersetzt.
Was ändert sich auf der RE 8 und RE 9 für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste? Auf der RE 8 ist ein barrierefreier Einstieg nur mittels einer manuellen Klapprampe möglich, die von Mitarbeitenden vor Ort bedient werden muss. Auch auf der RE 9 wird ein Teil der Züge manuell zu bedienenden Rampen haben. Mobilitätseingeschränkten Fahrgästen wird empfohlen, sich im Vorfeld bei der Mobilitätszentrale anzumelden.
Das ist die LNVG
Die LNVG plant unter anderem für weite Teile Niedersachsens das Angebot mit Nahverkehrszügen. Sie vermietet Lokomotiven und Wagen an die Bahnunternehmen und bezahlt einen Großteil der Kosten für die Zugfahrten – im Jahr für rund 600 Millionen Euro.
Außerdem ist die LNVG unter anderem Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für den Verkehr mit Linienbussen und Stadtbahnen im Land.
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