Lüneburg, am Samstag den 03.05.2025

Straße als Restaurant, Kneipe und Café

von Winfried Machel am 11.10.2022


Die Lünertorstraße lockt am Sonnabend mit einem kleinen Fest. Es ist auch ein Abschied

An der Lünertorstraße ist das Wasserviertel ein wenig anders, nicht so touristisch wie am Stintmarkt, eher ein Hauch von Großstadtflair, wie in abgelegenen Cafés am Prenzlauer Berg oder in Kreuzberg in Berlin, zu denen man von Freunden eingeladen wird, um sie kennenzulernen. Ein bisschen intellektuell, wenn auch manche nur so tun als ob. Aus der fast abgelegenen Meile, weil man vom Bahnhof kommend, eher in Richtung Brausebrücke abbiegt, um in die City zu kommen, ist das Stück zwischen Werder und Kaufhaus-Brücke längst ein Treffpunkt geworden.

Am Sonnabend, 15. Oktober, bekommt das Leben vor der Tür einen anderen Rahmen: Blaenk, Einzigartig und Trinacria laden von 14 bis 22 Uhr ein zu einem Straßenfest. Musik machen die Liedermacher Tom Peregrine und die Formation Christopher Walkman. Auf der Straße sollen Tische und Stühle stehen; Quiche und Zwiebelkuchen schmecken dann ebenso wie ein Glas Wein oder Bier dazu, sizilianisches Eis bieten Davide Covato und seine Frau Tanja an.

Das Fest sagt auch leise Adieu. Denn die Wirte Pauline Lüdeke-Dalinghaus und Krzysztof Graf verlassen nach fünfeinhalb Jahren zum Monatswechsel das Blaenk und gehen zurück nach Berlin, um etwas Neues zu beginnen. Jörg und Luca Laser vom gegenüberliegenden Hotel Einzigartig übernehmen das Lokal, wollen es aber nach eigenen Worten weitgehend eigenständig und beim bewährten Konzept belassen.

Mitgeprägt hat den Wandel der eigentlichen Durchgangsstraße eben auch das Blaenk, beziehungsweise der Vorläufer Mondmann und früh Ausstellungen, Lesungen und Musik, gern etwas Avantgardistisch, in seine Räume holte. Etwas edler kam das Hotel Einzigartig vor elf Jahren mit seinem Restaurant dazu. Sizilianisches Eis servieren Davide und Tanja seit drei, vier Jahren. Bald, in der kalten Jahreszeit, soll es

Crêpes mit deftiger Füllung geben. Inzwischen servieren die Wirte auch im Schatten des Alten Kran. Und die Brücke hat sich längst zur großen Picknickfläche gewandelt.

Zur kleine Kneipenmeile gehören auch die Weine aus Tirol und das Soraya, der Vorgänger Bodega lockte vor mehr als drei Jahrzehnten bei Kurt und Helga Nachtschwärmer auf einen spanischen Kaffee samt Brandy.

Die Stadt teilt auf Anfrage mit, dass es für Autofahrer eine Umleitung gibt. Carlo Eggeling

© Fotos: Carlo Eggeling


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