Suche nach “Euthanasie”-Opfern: Bund unterstützt Aufklärungs-Projekt der “Euthanasie”-Gedenkstä
von MdB Jakob Blankenburg am 18.11.2025Der Schock war groß: Im Zuge von Sondierungsgrabungen auf der 1975 angelegten Kriegsgräberstätte auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg (heute Friedhof Nordwest) im April diesen Jahres kam heraus, dass kaum etwas so war, wie es schien. Man fand leere und falsch belegte Gräber in hoher Anzahl. Neunundvierzig der insgesamt vierundachtzig angeblichen Kriegsgräber waren Scheingräber, es war nie zu Umbettungen der Leichen gekommen. Friedhofsunterlagen zur Errichtung der Gräberstätte waren offenbar gefälscht.
Doch wo sind die 800 bis 850 Opfer der Lüneburger “Euthanasie”-Verbrechen tatsächlich bestattet worden? Es waren größtenteils Kinder, aber auch Erkrankte aus über 23 verschiedenen Ländern, die zwischen 1941 und 1945 in einer „Kinderfachabteilung“ und in einer sogenannten „Ausländersammelstelle“ ermordet wurden, aber auch noch bis 1947 gewaltsam starben.
Um dieser Frage auf den Grund gehen zu können, fördert der Bund nun das Finden und Markieren ihrer Gräber mit bis zu 170.000 Euro in den nächsten Jahren.
Die Leiterin der Gedenkstätte, Frau Dr. Carola Rudnick, ist zuversichtlich: ”Wir haben im Zuge einer Machbarkeitsstudie, die bis Ende des Jahres vorliegen wird, ausreichend Hinweise gefunden, wo die Toten möglicherweise liegen.
Jetzt können wir die Ärmel hochkrempeln, anfangen und viele von ihnen tatsächlich finden, manche sicherlich auch vorsichtig bergen und ganz sicher nach über 80 Jahren würdevoll bestatten. Dass uns das gelingt, damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir sind einfach nur froh und dankbar.”
“Ich bin erleichtert, dass dieses Projekt ermöglicht wird und habe gern dabei unterstützt. Ziel muss es sein, diese Gräber zu kennzeichnen und dauerhaft zu schützen, wie es nationales und internationales Recht bzw. Abkommen vorsehen. Vor allem schulden wir es aber auch den Opfern und ihren Nachfahren. Ich danke Fr. Dr. Rudnick und ihrem Team für ihr großes Engagement und hoffe, dass dann zeitnah eine würdevolle und dauerhafte Erinnerungs- und Kriegsgräberstätte geschaffen werden kann”, erläutert der SPD-Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg.
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