Lüneburg, am Mittwoch den 09.07.2025

Umbenennung der Hindenburgstraße:

von Hansestadt Lüneburg am 16.09.2024


Umbenennung der Hindenburgstraße: Stadt plant Infoveranstaltung für 5. November

 

HANSESTADT LÜNEBURG. Die Hindenburgstraße in Lüneburg hat eine bewegte Namensgeschichte. Die frühere Gartenstraße wurde 1933 zur Hindenburgstraße, auf alliierte Weisung dann 1947 wieder zur Gartenstraße und seit 1952 heißt sie erneut Hindenburgstraße. Ein Straßenname, den viele Menschen in Lüneburg mit Blick auf die historische Rolle des ehemaligen Reichskanzlers Paul von Hindenburg problematisch finden. Seit einigen Jahren wird daher intensiv darüber diskutiert, ob die Straße einen anderen Namen bekommen sollte und wie dieser lauten könnte. Vor dem Hintergrund dieser Diskussion bietet die Hansestadt am Dienstag, 5. November, um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Ritterakademie an. Diese richtet sich vor allem an Anwohnende und Gewerbetreibende in der Hindenburgstraße. Damit aber alle Interessierten die Möglichkeit haben, die Veranstaltung zu verfolgen und sich mit ihren Fragen zu beteiligen, wird die Hansestadt einen Live-Stream und eine digitale Beteiligung ermöglichen.

„Wir werden in dieser Veranstaltung umfassend darüber informieren, was eine mögliche Umbenennung für Anwohnende und Gewerbetreibende bedeutet“, erklärt Annette Beer-Kullin, Bereichsleiterin Kultur. Grundlage hierfür ist die Richtlinie zur Benennung von Verkehrsflächen im Stadtgebiet, die Verwaltung und Rat im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht haben. Darüber hinaus wird es in der Informationsveranstaltung um die geschichtlichen Hintergründe zu der Person Paul von Hindenburg und die Historie der Hindenburgstraße in Lüneburg gehen. Zu den beiden Themenbereichen tragen die Historiker Professor Dr. Michael Epkenhans und Dr. Thomas Lux vor. 

 

Eine persönliche Einladung an alle Anwohnenden und Gewerbetreibenden in der Straße wird die Hansestadt postalisch verschicken. Die URL zum Live-Stream sowie die E-Mail-Adresse für Fragen zur Veranstaltung wird die Hansestadt rechtzeitig vor der Veranstaltung auf der Webseite der Hansestadt Lüneburg und auf den städtischen Social-Media-Kanälen bekannt geben.

 

Für weitere Fragen steht Annette Beer-Kullin per Mail unter annette.beer-kullin@stadt.lueneburg.de zur Verfügung.

 

Fotos: Hansestadt Lüneburg

 

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


Kommentare Kommentare

Kommentar von Thomas Rieckmann
am 28.10.2024 um 09:45:36 Uhr
Curt – Pomp – Straße

Eine so große Straße in Lüneburgs Innenstadt wie die Hindenburgstraße sollte benannt werden nach einer Persönlichkeit, die für Lüneburg Großes geleistet hat. Das ist für unsere Zeit kein anderer als Curt Pomp – der Retter unserer Altstadt! Hätte dieser Süddeutsche nicht gerade noch rechtzeitig das Potenzial in diesem Kleinod erkannt und unter größtem persönlichen Einsatz gerettet, wäre die Altstadt abgerissen worden. Ihre Erhaltung zieht jährlich zigtausende von Touristen in die Stadt, die viel Geld hier lassen. Die Produzenten der Telenovela „Rote Rosen“ hätten sicher nicht Lüneburg als Kulisse unter allen Bewerbern ausgewählt, wenn nicht durch Curt Pomp die Idylle unserer Altstadt erhalten und verschönert worden wäre.

Zum Vergleich: Die in Verlängerung der Hindenburgstraße liegende Reichenbachstraße trägt ihren Namen nach einem Mann, dessen Bedeutung heute niemand mehr kennt. Curt Pomps Bedeutung für Lüneburg schätze ich ungleich höher ein.

Die Neue Straße nach Curt Pomp zu benennen, wäre nicht in seinem Sinne, denn der Name stammt aus dem Mittelalter. Außerdem ist die Straße viel zu kurz, um Curt Pomps Bedeutung zu zeigen. Sie wird überhaupt kaum wahrgenommen.

Die Hindenburgstraße nach einer unbekannten Antifaschistin zu benennen, würde ja wieder die Aufmerksamkeit auf den Faschismus lenken, wie es in der DDR geschah. Und es könnte die Antifa aufwerten.

„Gartenstraße“ war zwar der historische Name, weil dort – direkt außerhalb der Stadtmauer – die Stadtbewohner im Mittelalter ihr Gemüse anbauten. Doch das ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Viele Menschen würden denken: „Gärten gibt es doch in jeder Straße.“

Das parteipolitische Motiv, rechts durch links zu ersetzen, sollte der Rat überwinden durch die Würdigung einer Persönlichkeit, die über alle Parteigrenzen hinweg sich um das ganze Lüneburg verdient gemacht hat.


Thomas Rieckmann, Mitglied des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt/ALA



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