Lüneburg, am Samstag den 16.08.2025

Umstrittenes Bauprojekt am Schanzenweg wird Thema im Bauausschuss

von Carlo Eggeling am 15.08.2025


Der Bauausschuss soll sich mit dem umstrittenen Bauprojekt am Schanzenweg beschäftigen. Aufgrund der öffentlichen Diskussion will Ausschussvorsitzender Jens-Peter Schultz das Thema auf die Tagesordnung am 29. September setzen. Das ergab eine Nachfrage von LA. Durch die Berichterstattung von Lüneburg aktuell und die Diskussion unter Anwohnern habe das Projekt die Öffentlichkeit erreicht. Der Ausschuss könne die Genehmigung zwar nicht kippen, sagte der Sozialdemokrat. Gleichwohl könne man Anregungen geben.

"Da zu bauen, ist kribbelig", weiß Schultz. Damit meint er eben das, was die Nachbarn beschäftigt: den unruhigen Untergrund. Einen Steinwurf entfernt liegt der Ochtmisser Kirchsteig, an dem Häuser schiefstehen und die Erde in manchen Jahren um mehr als 30 Zentimeter nachgibt -- über die Jahre sind es mehrere Meter geworden.

Bis zu 90 Wohnungen sollen am Schanzenweg entstehen, die Stadt hat dem Vorhaben eine Baugenehmigung erteilt. Anwohner haben schon gegen die Bauvoranfrage Rechtsmittel eingelegt, im September verhandelt das Verwaltungsgericht den Fall. Schulz sagt, das Vorhaben sei 2023 im nicht-öffentlichen Teil des Bauausschusses vorgestellt worden. "Daran erinnert sich vielleicht nicht jeder." Und: "Die Verwaltung kann Baurecht erteilen, ohne die Politik zu informieren."

Obwohl die Politik die Vorgabe macht, dass bei Neubauten ein Anteil von 30 Prozent sozialer Wohnungsbau umgesetzt werden soll, greift das nicht nicht überall. Auch am Schanzenweg nicht, sagt Schulz. Das liege daran, dass es sich um ein sogenanntes 34er-Gebiet handle. Das meine Flächen für die kein Bebauungsplan erlassen wurde. Dort gilt überdies, dass sich Bauten quasi an den umliegenden Gebäuden orientieren müssen. Hier sollen es die mehrgeschossigen Häuser sein, die in Richtung Dörnbergstraße stehen, Nachbarn verweisen hingegen auf die Höhe der Einfamilienhäuser an der Lauensteinstraße.

Schultz' Aussage zufolge soll eine geplante Tiefgarage nicht mehrere Meter tief in den Boden gebuddelt werden. Es werde, sagt Schultz, Bauschutt ausgehoben in einer Tiefe von rund drei Metern, dort solle dann die Tiefgarage entstehen. Statik, Standfestigkeit und Messpunkte zur Senkung seien weitere Punkte im Ausschuss.

Der SPD-Mann geht davon aus, dass einige Bürger zur Sitzung kommen werden. Eben weil das Vorhaben für Aufregung sorgt. Für die wäre wichtig, dass das Thema im öffentlichen Teil besprochen wird. Das wolle er weitgehend ermöglichen, doch es könne sein, dass vertrauliche Daten im nichtöffentlichen Part zur Sprache kämen. Schultz rät zu Gelassenheit: "Da wird nicht morgen angefangen zu bauen." Carlo Eggeling

© Fotos: ca


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook