Unsichtbar durch die Nacht
von Winfried Machel am 23.10.2025Kleine Bühne, große Meinung
Unsichtbar durch die Nacht
Es war einer dieser Abende, an denen man sich fragt, ob Darwin nicht doch recht hat. 22:30 Uhr, letzte Runde mit dem Hund. STOCKDUNKEL. Und plötzlich tauchen sie auf: nächtliche Rad-Ninjas. Schwarz gekleidet, ohne Licht, dafür aber mit der Eleganz eines startenden Düsenjets. E-Bikes machen’s möglich.
Der Gehweg ist für sie offenbar kein Tabu, sondern eine Einladung: Warum Rücksicht nehmen, wenn man auch einfach draufhalten kann? Mein Hund — wohlgemerkt beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum — wurde dabei fast zum Kollateralschaden eines nächtlichen Modebewusstseins. Helm? Fehlanzeige. Licht? Wird überschätzt. Selbstschutz? Passt nicht zum Outfit.
Das Faszinierende ist die Selbstverständlichkeit, mit der diese Spezies unterwegs ist. Als wären Dunkelheit, Geschwindigkeit und Unsichtbarkeit ein Wettbewerb. Der Sieger: wer am nächsten an einem Unfall vorbeischrammt, ohne ihn zu bemerken.
Winfried Machel
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