Urteil gegen Ex-Vorständin — Schaden 47 000 Euro
von Carlo Eggeling am 16.12.2025Der Schaden für den Förderverein des Gymnasiums in Bleckede lässt sich auf den Cent genau festlegen: 47.463,99 Euro. Das ist zumindest die Summe, die der Verein geltend macht. Ein ehemaliges Vorstandsmitglied steht im Verdacht, in den vergangenen Jahren in die Kasse gegriffen zu haben. Strafrechtliche Ermittlungen laufen gegen eine 46-Jährige, die sind laut Staatsanwaltschaft Lüneburg noch nicht abgeschlossen. Es würden Unterlagen ausgewertet.
Das Landgericht in Lüneburg bestätigt entsprechende Recherchen von Lüneburg aktuell, nach denen der Verein zivilrechtlich gegen die Bleckederin vorgangen sein soll. Gerichtssprecherin Christina Edinger: "Gegen die Beklagte ist ein Versäumnisurteil ergangen." Sie sei zur Zahlung an den Förderverein Gymnasium Bleckede e.V. verurteilt worden. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig. Das bedeutet, die Mutter kann gegen die Entscheidung noch angehen.
Zur Erklärung: Versäumnisurteil bedeutet, dass die Betreffende Anfragen des Gerichts nicht beantwortet hat und damit die Gegenseite Recht bekommt. Ähnlich lief es vor zwei Wochen vor dem Arbeitsgericht. Dort gab es eine zweite Güteverhandlung. Ein Unternehmen hatte der Frau gekündigt, weil es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll. Im ersten Termin hatte die Bleckederin Vorwürfe eingeräumt, doch diese in Teilen infrage gestellt. Sie hätte sich zu ihrer Sicht äußern sollen -- doch sie erschien nicht. Versäumnisurteil. Der Schaden dort: rund zweieinhalbtausend Euro.
Wie berichtet, fielen die mutmaßlichen Verfehlungen der als engagiert geltenden Mutter auf, als bei den Fördervereinen von Grundschule und Gymnaium der Elbestadt die Kassen geprüft wurden. Im Februar gingen entsprechende Schreiben an Eltern raus. Damals sprach die Polizei von einem Schaden "von mehreren tausend Euro". Nun geht es um 47 000 Euro.
Wenn das reicht. Denn aus Bleckede ist zu hören, dass nicht klar ist, was aus Einnahmen bei Festen oder einer Tombola wurde. Dass die Löcher in den Kassen nicht auffielen, erklären sich Eingeweihte damit, dass es mutmaßlich Querfinanzierungen zwischen den Vereinen gab. Zu hören ist öfter, dass die Frau sehr vertrauenswürdig und zugewandt wirke.
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hatte auf eine Anfrage zu den Vorgängen in der Stadt an der Elbe von LA im Oktober allerdings auf eine kriminelle Karriere der Bleckederin hingewiesen: "Gegen die Beschuldigte, die bereits mehrfach einschlägig vorbestraft ist, besteht der Verdacht der Untreue, da sie sich in dieser Funktion ihr nicht zustehende Geldbeträge zu eigenen Zwecken verschafft haben soll."
Die zivilrechtlichen Entscheidungen müssen keine Auswirkung auf das Strafverfahren haben. So heißt es von der Staatsanwaltschaft: "Einer reinen Säumnis in einem Termin eines Zivilverfahrens dürfte insofern zumindest grundsätzlich kein eigener Beweiswert zukommen, da sie letztlich auch allein taktisch oder aus rein praktischen Gründen veranlasst sein kann." Gleichwohl nehme man die Verfahren zur Kenntnis und prüfe sie entsprechend. Carlo Eggeling
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