Lüneburg, am Dienstag den 18.02.2025

US-Zölle gegen China, Mexiko und Kanada treffen auch Unternehmen aus der Region

von Industrie und Handelskammer am 03.02.2025


IHKLW tritt für Freihandel und ein starkes Europa ein
US-Zölle gegen China, Mexiko und Kanada treffen auch Unternehmen aus der Region

„Die Zölle Donald Trumps gegen China, Mexiko und Kanada sind kein gutes Signal für die Weltwirtschaft. Auch Unternehmen aus unserer Region sind von diesen Zöllen und den dadurch steigenden Preisen betroffen. Zölle führen im Zweifel zu mehr Inflation, was weder im Interesse unserer Unternehmen noch der Verbraucher sein kann“, warnt Andreas Kirschenmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW), nachdem US-Präsident Donald Trump Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China angekündigt hat. „Für ein Mehr an Wachstum und Wohlstand braucht es ein Bekenntnis zur Zusammenarbeit und zum freien Warenaustausch. Davon profitieren unsere Volkswirtschaften unterm Strich deutlich mehr.“

Nachdem US-Präsident Donald Trump zusätzliche zehn Prozent auf Importe aus China und generell 25 Prozent Zoll auf Waren aus Mexiko und Kanada erlassen hat, droht in der Folge auch eine erneute Auseinandersetzung mit der Europäischen Union. Diese würde insbesondere die deutsche Exportwirtschaft treffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland schwächen. Die ab Dienstag geltenden Zölle, die Trump per Dekret verhängte, wirken sich auf die gesamte Lieferkette aus, von Energie und Autos bis hin zu Lebensmitteln, und stellen auch für Unternehmen aus Niedersachsen eine Herausforderung dar – insbesondere für jene, die in den betroffenen Ländern produzieren und von dort aus den US-Markt beliefern.

Rund 2.100 deutsche Unternehmen sind laut Germany Trade and Invest (GTAI) in Mexiko registriert. Sie konzentrieren sich in der Automobilindustrie, Elektronik und Elektrotechnik, im Chemie-, Pharma- und Logistiksektor. In Kanada sind etwa 700 deutsche Unternehmen vertreten. Die Zölle werden die Kosten in der Lieferkette nun enorm erhöhen.

Kirschenmann: „Die Europäische Union muss sich für einen Handelsstreit wappnen. Im besten Fall gelingt auf dem Verhandlungsweg, Zölle gegen Waren aus der Europäischen Union zu verhindern. Das wird eine dringliche Aufgabe der Europäischen Kommission und der neuen Bundesregierung sein, denn die Vereinbarung mit der Regierung Biden gilt nur noch bis Ende März.“ Die EU hat bereits im Herbst 2024 angekündigt, im Falle von US-Strafzöllen mit eigenen Vergeltungszöllen zu reagieren. Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zufolge könnte das für die US-Wirtschaft einen Verlust in Höhe von rund 1,3 Prozent und 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bedeuten. „Am Ende ist klar, dass ein Konflikt mit Strafzöllen niemandem nutzt, auch nicht dem, der sie veranlasst“, so Kirschenmann und betont die Bedeutung eines starken Wirtschaftsraums Europa, der mit Selbstbewusstsein in die Gespräche mit dem neuen US-Präsidenten gehen kann. „Wir brauchen ein starkes und einiges Europa, was die großen Herausforderungen gemeinsam und geschlossen angeht. Nur so können wir unsere Interessen gegenüber unseren Partnern und Wettbewerbern entschlossen vorbringen.“
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Lüneburg, 3. Februar 2025

Foto: IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann (Copyright: Jürgen Müller)

© Fotos: Industrie und Handelskammer


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