Lüneburg, am Donnerstag den 28.03.2024

Uwe Nehring im Ruhestand

von Winfried Machel am 22.12.2022


– Bürgertreff Kaltenmoor 2023 unter neuer Regie

HANSESTADT LÜNEBURG. – Uwe Nehring und die gelben Säcke, das ist eine Geschichte für sich. Der 67-Jährige, der etwas mehr als 14 Jahre Quartiersmanager in Kaltenmoor war und damit ansprechbar für alle Themen, die die Menschen dort bewegen, hat möglichst immer einen Vorrat davon in seinem Stadtteilbüro gehortet.  Warum? Wer ihn besucht hat, konnte die Antwort live miterleben: Kein Gespräch bei ihm verging, ohne dass mindestens einmal jemand am Büro klopfte und nach einer Rolle fragte. So kamen über die Jahre viele und fanden bei Bedarf auch ein offenes Ohr. Jetzt ist Uwe Nehring im Ruhestand. Für den Kontakt, die Fragen und wohl auch die gelben Säcke ist ab Januar sein Nachfolger, Sven Dunker, zuständig.

Jeden Tag, den Uwe Nehring seit 2008 in Kaltenmoor im Dienst war, kamen Menschen aus dem Viertel mit unterschiedlichsten Anliegen bei ihrem Quartiersmanager vorbei. Mal ging es um ganz persönliche Hilfestellung bei Formularen, mal um soziale Fragen, mal ging es darum, dass sich jemand ärgerte über Falschparker oder schlecht zu findende Hausnummern. Und: „Das Thema Barrierefreiheit ist über die Jahre gewachsen. Vor 14 Jahren gab es im Stadtteil kaum Rollatoren, das ist deutlich mehr geworden“, so weiß Nehring. Offiziell angestellt über die Diakonie für das Sanierungsgebiet Kaltenmoor, dabei immer in engster Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lüneburg, hat er sich regelmäßig in „seinem“ Stadtteil umgesehen, und hat sich gekümmert um das, was ihm auffiel oder von Einwohnenden aus dem Viertel zugetragen wurde. Auf die Art entstand zum Beispiel ein „kleines Programm zur Absenkung von Bürgersteigen“. Was Nehring bei seiner Arbeit zu Gute kam: Sein technisches Verständnis, das er sich als junger Mann an der Fachoberschule Technik sowie bei Praktika im Bereich Maschinenbau und KfZ-Technik angeeignet hatte, eher er den Weg zum Diplom-Sozialpädagogen einschlug.

„Ein Quartier zu managen ist mehr als Sozialarbeit“, sagt er selbst über seine Tätigkeit. Neben dem Zuhören und ganz praktischen Abhelfen bei Alltagssorgen stand auch die Organisation von Beteiligungsprojekten für Jugendliche (Open Space) und Ältere (etwa im Austausch mit den Bürgervertreter:innen) an, Stadtteilfeste und Müllsammelaktionen gehörten regelmäßig zum Jahresplan. Ein weiteres Projekt, das Uwe Nehring durch die gesamte Zeit begleitete: BiWAQ, ein Qualifizierungsprojekt für Langzeitarbeitslose, vor allem auch Frauen mit Migrationsgeschichte. BiWAQ IV hat er noch zu Ende gebracht. Die nächste Runde ist jetzt vorzubereiten, da lag es nahe einen klaren Schnitt zu machen. Mit einem weinenden Auge. Denn so wie er, sind auch andere Engagierte im Netzwerk vor Ort „verwurzelt in ihren Funktionen, der Zusammenhalt ist schon sehr ausgeprägt“. Die Arbeit hat Spaß gemacht. Andererseits: mehr Freizeit für das Hobby Modellbau, die ehrenamtliche Politik und bald auch wieder für den eigenen Garten in Oedeme, das erleichtert ihm den Abschied vom Bürgertreff. Und mit gelben Säcken muss Uwe Nehring jetzt nur noch privat haushalten.

Bildunterschrift:

Uwe Nehring hat sich mehr als 14 Jahre als Quartiersmanager um die Menschen in Lüneburg-Kaltenmoor gekümmert. Nun ist er im Ruhestand.

 

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


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