Verkehrter Verkehr
von MIT am 13.11.2024Die CDU-nahe Wirtschaftsunion nimmt Stellung:
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg äußert ihre tiefe Besorgnis über die zunehmende Zahl an Leerständen in der Innenstadt, die auch das Schließen des Traditionshauses Sellnau betrifft. Die MIT sieht die Verantwortung für diese Entwicklung auch in der aktuellen Verkehrspolitik der Stadt Lüneburg und fordert dringende Änderungen.
„Die Innenstadt von Lüneburg leidet zunehmend unter den Folgen der Verkehrspolitik, die weder Händlerinnen und Händler noch Kundinnen und Kunden ausreichend berücksichtigt. Es ist erschreckend zu sehen, dass selbst zentrale Straßenzüge wie die Bäckerstraße mit Leerständen
übersät sind. Diese Entwicklung ist ein ernsthaftes Alarmsignal,“ betont Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg.
Der MIT-Kreisverband hat bereits mehrfach auf die drohenden Folgen des NUMP hingewiesen. Es ist wichtig, dass Schritt eins vor Schritt zwei gemacht wird und wir nicht einfach pauschal Parkplätze streichen, ohne die Folgen zu kompensieren. Auch das jüngste Beispiel des Modehauses Sellnau zeigt, wie die fehlende Laufkundschaft und die Verkehrsbeschränkungen den Einzelhande nachhaltig gefährden. „Fahrradstraßen sind zwar modern und schick, führen aber nicht zu mehr Laufkundschaft in der Innenstadt,“ so Pietruck weiter.
Die MIT fordert den Rat der Stadt daher eindringlich auf, das derzeitige Mobilitätskonzept (NUMP) in der kommenden Ratssitzung am 28. November 2024 abzulehnen und stattdessen ein Konzept zu entwickeln, das den Einzelhandel und die Nahversorgung stärkt. Es darf nicht sein, dass die Innenstadt zunehmend verödet, weil immer mehr Menschen die Möglichkeit verlieren, bequem in die
Stadt zu gelangen.
Die MIT Lüneburg wird die weitere Entwicklung eng begleiten und bleibt mit den betroffenen Unternehmen im Austausch, um Lösungen für die Innenstadt zu finden und den negativen Trend aufzuhalten.
Kommentare
am 13.11.2024 um 14:05:52 Uhr
am 14.11.2024 um 10:50:11 Uhr
In der Bardowicker Straße gibt es Parkplätze in gerade mal 100 Metern (!) Entfernung.
Wer sich Versace u.ä. Marken leisten kann, kann sich vom Chauffeur bis zur Ladentür vorfahren lassen. Wenn’s dafür doch nicht reicht geht, immer noch ein Taxi. Das darf in Lüneburg dort fast bis zur Ladenkasse vorfahren.
Woran liegt es wirklich, dass selbst zentrale Straßenzüge wie die Bäckerstraße mit Leerständen übersät sind? Vielleicht an den viel zu hohen Pachten, die ein selbständiger Einzelhändler gar nicht mehr erwirtschaften kann? Das Problem gibt es in Lüneburg seit Jahrzehnten. Verschärft hat es sich durch sinkende Kaufkraft bei steigenden Gewerbemieten.