Verleihung des Hosenfeld-Szpilman-Preises 2025
von Hajo Boldt am 05.04.2025Im Audimax der Lüneburger Leuphana Universität wurde die polnische Kulturgemeinschaft Borussia – Stiftung Olsztyn/Allenstein mit dem Hosenfeld-Szpilman-Preis ausgezeichnet. Der Preis würdigt außergewöhnliches Engagement für Erinnerungskultur und deutsch-polnische Verständigung – inspiriert von der bewegenden Begegnung zwischen dem deutschen Offizier Wilm Hosenfeld und dem jüdischen Pianisten Władysław Szpilman im zerstörten Warschau 1944.
Rund 200 Gäste nahmen an der feierlichen Veranstaltung teil, darunter Alina Szpilman und Friedhelm Hosenfeld, Enkel der Namensgeber. Der Laudator Dr. Axel Smend, Sohn eines Widerstandskämpfers vom 20. Juli 1944, betonte die Bedeutung individueller Zivilcourage in Zeiten wachsender Bedrohung durch Antisemitismus und Rechtsextremismus.
Die Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Prof. Dr. Heike Düselder, Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, würdigten Borussia als Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland. Die Organisation setzt sich mit Bildungsprojekten, Jugendaustausch und der Sanierung historischer Gebäude – wie dem jüdischen Tahara-Haus – für eine gelebte Erinnerungskultur ein.
Kornelia Kurowska, Vorsitzende der Stiftung Borussia, nahm den mit 5.000 Euro dotierten Preis stellvertretend entgegen: „Wir brauchen mehr Mut, mehr Empathie und Menschlichkeit – und Erinnerungen wie die an Hosenfeld und Szpilman.“
Der Preis wird seit 2023 von einem Kuratorium aus Hansestadt, Museumsstiftung und Universitätsgesellschaft verliehen – unterstützt vom Rotary Club Lüneburg. Die Veranstaltung setzte ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen und für eine gemeinsame europäische Zukunft.
Text/Foto/Video: Hajo Boldt
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