Lüneburg, am Donnerstag den 01.05.2025

📹 VIDEO:**Historische Ilmenau auf dem Weg zur Werft: Ein Blick auf die Bedeutung des Binnenschi

von Winfried Machel am 09.08.2024


Bardowick, August 2024 – Ein besonderes Ereignis spielte sich kürzlich auf der Ilmenau ab, als das historische Binnenschiff *Ilmenau* von Bardowick nach Stöckte gebracht wurde, um in der dortigen Werft einer umfassenden Überholung? unterzogen zu werden. Diese Fahrt, organisiert von Eigner Claus Meyer und unterstützt durch Stefan Arndt aus Harburg, ist nicht nur ein technisches Unterfangen, sondern auch ein Symbol für den Erhalt der maritimen Geschichte und Kultur der Region.

### Die Ilmenau: Ein Schiff mit Geschichte

Die *Ilmenau*, ein traditionelles Binnenschiff, hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut, diente sie jahrzehntelang als wichtiges Transportmittel auf der gleichnamigen Ilmenau. Damals war das Schiff Teil eines dichten Netzes von Wasserstraßen, die für den Warenaustausch und die Versorgung der Städte und Dörfer entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse von entscheidender Bedeutung waren.

Für Eigner Claus Meyer, der das Schiff mit viel Engagement pflegt, ist die Erhaltung der *Ilmenau* eine Herzensangelegenheit. Unterstützt wird er dabei von Stefan Arndt aus Harburg, der ebenfalls ein großes Interesse am Erhalt historischer Schiffe hat. „Die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten wie Stefan Arndt ist für solche Projekte von unschätzbarem Wert“, sagt Meyer. „Gemeinsam stellen wir sicher, dass dieses Stück lebendiger Geschichte auch in Zukunft auf den Flüssen unterwegs sein kann.“

### Der Weg zur Werft: Logistik und Herausforderungen

Der Transport der *Ilmenau* nach Stöckte war ein logistischer Kraftakt, der sorgfältige Planung und eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren erforderte. Eine Schlüsselfigur bei dieser Reise war Schleusenmeister Hans Jürgen Werner, der für die Koordination der Schleusendurchfahrten verantwortlich war. „Die Passage der Schleusen erfordert präzises Timing und Erfahrung“, erklärt Werner. „Ein Fehler könnte das Schiff beschädigen oder die gesamte Reise verzögern.“

Die Route von Bardowick nach Stöckte führte über die Ilmenau und die Elbe, bevor das Schiff schließlich in die Werft eingelaufen ist. Unterwegs mussten zahlreiche Brücken passiert und enge Flussabschnitte navigiert werden, was ein hohes Maß an Geschicklichkeit seitens der Besatzung erforderte. Stefan Arndt spielte dabei eine entscheidende Rolle in der Koordination der Route und der Sicherstellung, dass alle logistischen Herausforderungen gemeistert wurden.

Besonders anspruchsvoll war die Passage unter den historischen Brücken, die an einigen Stellen nur wenig Spielraum für das Schiff ließen. „Es ist immer eine Herausforderung, aber das ist Teil des Reizes bei der Arbeit mit einem solchen historischen Schiff“, bemerkt Claus Meyer. Stefan Arndt ergänzt: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie das Zusammenspiel von Technik und Tradition funktioniert, wenn so ein Schiff sicher von einem Ort zum anderen gebracht wird.“

### In der Werft: Erhalt und Restauration?

Die Werft in Stöckte ist für ihre Expertise in der Restaurierung historischer Schiffe bekannt. Hier wird die *Ilmenau* einer gründlichen Inspektion und Überholung unterzogen hoffen wir. Fällig sind Arbeiten am Rumpf, der Maschinenanlage sowie eine Modernisierung der Sicherheitsausstattung, die jedoch den historischen Charakter des Schiffes bewahren soll. Die Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Für Eigner Claus Meyer ist es wichtig, den ursprünglichen Charakter der *Ilmenau* zu bewahren: „Die *Ilmenau* ist ein Zeugnis der Ingenieurskunst vergangener Zeiten. Wir wollen, dass sie auch weiterhin als lebendiges Museum auf den Flüssen unterwegs ist.“ Stefan Arndt, der ebenfalls eng in die Restaurierungspläne eingebunden ist, betont die Bedeutung solcher Projekte für die Region: „Der Erhalt dieses Schiffes ist ein kulturelles Erbe, das wir bewahren müssen. Es ist eine Freude, Teil dieses Prozesses zu sein.“ Auch Schleusenmeister Hans Jürgen Werner teilt diese Ansicht: „Es ist eine Freude zu sehen, dass solche Schiffe nicht nur in Museen verstauben, sondern tatsächlich genutzt werden.“

### Ein Blick in die Zukunft

Der Transport der *Ilmenau* nach Stöckte und ihre bevorstehende Restaurierung verdeutlichen die Notwendigkeit, historisches Kulturgut zu bewahren und für die Nachwelt zu sichern. Die regionale Bevölkerung hat das Ereignis mit großem Interesse verfolgt, was zeigt, dass das Bewusstsein für die maritime Geschichte der Region lebendig ist.

In einer Zeit, in der sich die Schifffahrt immer weiter modernisiert, bleibt die *Ilmenau* ein lebendiger Zeuge einer vergangenen Epoche. Dank des Engagements von Menschen wie Claus Meyer, Stefan Arndt und Hans Jürgen Werner wird das Schiff hoffentlich noch viele Jahre als Erinnerungsstück und Lernobjekt auf den norddeutschen Wasserstraßen unterwegs sein.

Die Fahrt von Bardowick nach Stöckte war also nicht nur ein technischer Akt, sondern auch eine symbolische Reise in die Vergangenheit – und in eine Zukunft, in der die Geschichte der Region weiterhin erzählt werden kann.

© Fotos: Hajo Boldt


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