Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Wärmepumpe zum Kühlen

von Verbraucherzentrale am 12.07.2024


Hitze in Wohnräumen: Wärmepumpen können auch kühlen

Der Sommer bringt nicht nur Sonnenschein, sondern auch hohe Temperaturen in die Wohnräume. Wärmepumpen können da Abhilfe schaffen:
Sie können nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen genutzt werden. Die
Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, wie es geht.
Wärmepumpen sind vor allem für ihre Heizfunktion bekannt. Angesichts immer heißerer
Sommer stellt sich jedoch die Frage: Können Wärmepumpen auch als Klimaanlagen
dienen? Die Antwort lautet: ja, unter den richtigen Bedingungen. Uwe Bochnig,
Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen, erklärt, wie das Kühlen mit einer
Wärmepumpe funktioniert und welche Maßnahmen sonst noch gegen Hitze in den eigenen
vier Wänden helfen können.
Wie funktioniert die Kühlung mithilfe einer Wärmepumpe?
Viele Wärmepumpen können vielseitig eingesetzt werden: zum Heizen, zur Erwärmung
des Trinkwassers und teilweise auch zum Kühlen. Während beim Heizen Wärme aus der
Umgebung (Luft, Erdboden, Grundwasser) entzogen und an die Innenräume abgegeben
wird, funktioniert das Kühlen genau umgekehrt: Die Wärmepumpe entzieht den
aufgeheizten Räumen Wärme und gibt diese an die Umgebung ab. Für eine effiziente
Kühlung sind jedoch geeignete Heizkörper erforderlich, die in der Lage sind, die Wärme
effektiv abzuführen und die Raumtemperatur angenehm zu regulieren.
Für die Energiebilanz und die Kosten einer Wärmepumpe ist der Heizbetrieb in aller Regel
entscheidender als die Kühlung. "Insofern sollten keine Abstriche bei einer möglichst hohen
Jahresarbeitszahl gemacht werden", betont Bochnig. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist das
Verhältnis zwischen erzeugter Heizwärme und benötigtem Strom.
Unterschiedliche Wärmepumpen bieten unterschiedliche Möglichkeiten
Luft-Luft-Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie herkömmliche Klimageräte. Sie
nutzen einen Kältemittelkreislauf, um Wärme aus der Raumluft zu entziehen und diese
über ein Außengerät nach draußen abzuführen. Dadurch wird die Raumluft gekühlt und die
Temperatur im Inneren des Raumes gesenkt. Wassergeführte Wärmepumpen
verwenden Wasser als Wärmeträgermedium und können Wärme aus verschiedenen
Quellen wie Grundwasser, Erdreich oder Außenluft entziehen. Während sie primär zum
Heizen konzipiert sind, bieten sie unter bestimmten Bedingungen auch effiziente
Kühlfunktionen. Besonders effektiv ist die Kühlung über Flächenheizungen wie Fußboden-
, Decken- oder Wandheizungen, da diese Systeme eine gleichmäßige Verteilung der Kühle
im Raum gewährleisten. Die Nutzung von wassergeführten Wärmepumpen zur Kühlung
erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und geeignete Systeme, um Kondensation und
mögliche Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Beide Arten von Wärmepumpen bieten somit flexible Möglichkeiten für die
Temperaturregulierung in Wohnräumen, je nach den spezifischen Gegebenheiten des
Gebäudes und den individuellen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer. Interessierte
sollten sich für eine individuelle Beratung auf jeden Fall an unabhängige Expertinnen und
Experten wenden, um die beste Lösung für ihre Wohnsituation zu finden.
Neben der Wärmepumpe gibt es auch altbewährte Maßnahmen
Die günstigsten und umweltschonendsten Methoden, das Zuhause im Sommer zu
kühlen, sind immer noch die althergebrachten Maßnahmen: Tagsüber Fensterläden,
Rollos und Vorhänge geschlossen halten. Außen liegende Beschattungen sind dabei
effektiver als innen liegende. Genauso wichtig ist cleveres Lüften: Am frühen Morgen
und am späteren Abend sowie in der Nacht sollte man kräftig durchlüften, jedoch bei
steigenden Temperaturen die Fenster geschlossen halten. Elektrische Geräte sollten
bei Nichtgebrauch ausgesteckt werden. Ventilatoren bieten eine kostengünstige
Möglichkeit für eine angenehme Luftzirkulation.
Bei Fragen zu erneuerbaren Energien, Energie sparen oder zur Heiztechnik hilft die
Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot. Die
Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Die
Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache
Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr
Informationen gibt es unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder
bundesweit kostenfrei telefonisch unter 0800 – 809 802 400 und in unseren Vorträgen.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz.

© Fotos: Verbraucherzentrale


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook