Warum Präventionsarbeit Kriminellen das Leben schwerer macht.
von Carlo Eggeling am 04.11.2022Der stille, aber lange Erfolg der Polizei
Warum Präventionsarbeit Kriminellen das Leben schwerer macht. Eine neue Kampagne richtet sich vor allem an Senioren
Am erfolgreichsten ist die Polizei, wenn sie Straftaten verhindert. Beim Thema Einbruch macht sie es vor: Sie warnt immer wieder und empfiehlt, Häuser und Wohnungen besser zu sichern -- die Taten gingen in den vergangenen Jahrzehnten gewaltig zurück. Auch ihre Kampagne, Senioren beispielsweise aufmerksamer gegen Kriminelle und ihren Tricks am Telefon zu machen, hat Erfolg -- die meisten legen auf, wenn sich vermeintliche Enkel oder angebliche Polizisten melden, Betrüger, die Kasse machen wollen.
An diese Arbeit knüpft eine neue Aktion des Präventionsteams der Polizeiinspektion um Michael Falk an. Am Freitagmittag stellten der Hauptkommissar und seine Partner einen Bus mit entsprechender "Werbung" vor: Fotos und Slogans gegen Enkeltrick und Co. Dazu verteilen die Beamten rund 500 Plakate an Geschäfte, Stadtteiltreffs und Institutionen in den Kreisen Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg.
Darüber hinaus sollen Kollegen und Bekannte die sogenannten Sozialen Medien nutzen, um für die Gute Sache zu werben: In ihren WhatsApp-Gruppen und auf Profilen bei Facebook und Instagram soll auf kurzweilige Weise auf die Gefahr des Betruges aufmerksam gemacht werden.
Die Polizei kooperiert mit Geldhäusern. Für die Sparkasse waren Carsten Sander und Maria-Lena Schneider gekommen. Das Kreditinstitut schult Mitarbeiter, die sensibel reagieren sollen, wenn jemand ungewohnt hohe Geldsummen abheben möchte. Denn es kommt immer wieder vor, dass Betrüger ihre Opfer so in Angst und Schrecken versetzen, dass sie glauben, ein Verwandter sei in Not oder habe einen schweren Unfall gehabt -- was an den Haaren herbeigezogen ist.
Sander sagte allerdings auch, dass es fast unmöglich sei, Geld zurückzuholen: Wer gutgläubig Bares überweise, müsse damit rechnen, dass das Geld vom angeblichen Konto des Enkels in Echtzeit weitertransferiert und über weitere Buchungen auf Nimmerwiedersehen im Ausland verschwinde.
Die Polizei setzt das Projekt mithilfe des Busunternehmens KVG, der Hanse Traffic Media GmbH für die Grafikentwicklung, so wie finanzieller Unterstützung der Sparkasse so wie dem Plattdeutschbeauftragten von Stadt und Landkreis Lüneburg, Kai Lührs und "LünePlatt" um. Carlo Eggeling
Die Fotos (ca) zeigen Maria-Lena Schneider, Carsten Sander beide Sparkasse), Polizeisprecher Kai Richter, den Leiter des Präventionsteams, Michael Falk, und den Plattdeutschbeauftragten Kai Lührs.
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