„Was wir brauchen, ist keine Fähre mit weniger Tiefgang
von U.Dorendorf am 13.10.2025
NIEDERSÄCHSISCHER LANDTAG
Abgeordneter
Uwe Dorendorf
Uwe Dorendorf: „Was wir brauchen, ist keine Fähre mit weniger Tiefgang – sondern eine Brücke mit Rückgrat“
Hannover. In der Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtags hat der CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Dorendorf in der Debatte zum Antrag der CDU-Fraktion „Elbbrücke Darchau / Neu Darchau – Verbindung schaffen, Infrastruktur stärken, Entwicklung fördern!“ deutliche Worte gefunden.
Dorendorf kritisierte die rot-grüne Landesregierung scharf für ihre widersprüchliche Haltung zur geplanten Elbbrücke bei Neu Darchau – und warf ihr vor, die Region systematisch im Stich zu lassen.
„Die Menschen an der Elbe brauchen keine neuen Gutachten oder Prüfaufträge, sondern endlich eine Entscheidung und eine Brücke, die verbindet“, sagte der CDU-Landtags-abgeordnete in seiner Rede. „Wer den Menschen etwas verspricht, muss sein Wort auch halten.“ Der CDU-Antrag, der den Bau der Brücke im Landesraumordnungsprogramm (LROP) sichern sollte, wurde am Ende der Debatte von SPD und Grünen abgelehnt.
Beim Bürgerdialog der Landesregierung am 7. August 2025 in Neuhaus hatten die beiden Staatssekretäre Matthias Wunderling-Weilbier (SPD) und Frauke Patzke (Grüne) den Bürgern noch zugesichert, dass das Land das Brückenprojekt unterstütze. „Diese Aussage war öffentlich, sie war eindeutig – und sie war ein Versprechen im Namen der Landes-regierung“, betonte Dorendorf. „Nur wenige Wochen später erleben wir das Gegenteil: Das Verkehrsministerium sagt Ja, der Fachausschuss sagt Nein. Was bleibt, ist ein Wortbruch – und der kostet Vertrauen.“
Besonders enttäuscht zeigte sich der Abgeordnete über das Abstimmungsverhalten eines SPD-Kollegen aus der Region, „der genau weiß, wie dringend die Menschen im Amt Neuhaus auf eine verlässliche Verbindung angewiesen sind – und trotzdem gegen die Interessen seiner Heimat gestimmt hat.“
Dorendorf betonte, dass die geplante Elbbrücke ein kommunales Vorhaben sei, das vom Landkreis und den betroffen Kommunen stetig vorangetrieben werde. „Es liegen die notwendigen Pläne und Gutachten vor und der Rückhalt bei den Betroffenen vor Ort ist groß“, so der Abgeordnete. „Aber anstatt die Kommunen bei diesem wichtigen Infra-strukturprojekt zu unterstützen, versucht die rot-grüne Landesregierung, es aus dem LROP zu streichen und damit zu verhindern – obwohl die Brücke seit 1994 im LROP fest verankert ist“, so Dorendorf.
Dabei ist die Brücke von entscheidender Bedeutung für die regionale Infrastruktur. Sie soll den rechtselbischen Raum des Amtes Neuhaus endlich gleichwertig an den Landkreis Lüneburg anbinden und damit Arbeitswege verkürzen, die Notfallversorgung verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung fördern. Die Ausrichtung der Region nach Westen würde die Anbindung an Lüneburg, Bleckede und Dahlenburg deutlich stärken.
Unverständlich ist für Dorendorf insbesondere die Argumentation der Grünen, man wolle die Mobilität verbessern und deshalb die Fähre im LROP verankern. „Das ist ein Wider-spruch in sich“, erklärte der CDU-Abgeordnete. „Eine Fähre ist wetterabhängig, unzuver-lässig und teuer im Betrieb. Sie fällt bei Niedrigwasser, Hochwasser, Eisgang oder Wartungszeiten regelmäßig aus – allein in diesem Jahr waren es bereits 117 Tage Stillstand.“
Mit Blick auf zunehmende Niedrigwasserstände durch den Klimawandel sei klar, dass eine Fähre keine Zukunft habe. „Wer glaubt, man könne Mobilität mit einer Fähre sichern, der hat die Realität an der Elbe längst aus den Augen verloren.“
Die rot-grüne Landesregierung begründet ihre ablehnende Haltung mit gestiegenen Baukosten für die Brücke. Dorendorf wies dieses Argument entschieden zurück: „Die steigenden Kosten sind kein Argument gegen die Brücke – sie sind die Folge jahrelanger Verzögerungen. Wer immer wieder bremst, verzögert und prüft, darf sich über steigende Preise nicht wundern. Das Problem ist nicht der Beton, sondern das fehlende Rückgrat in der Politik.“
Deshalb fordert die CDU, dass das Ziel „Brücke“ im Landesraumordnungsprogramm verbindlich bestehen bleibt, dass die betroffenen Landkreise Planungshilfe erhalten und dass die zugesagten Fördermittel von bis zu 75% gesichert werden. „Die Landesregierung darf nicht länger auf Zeit spielen – sie muss endlich Verantwortung übernehmen“, so Dorendorf.
Abschließend machte der Abgeordnete deutlich, dass es bei der Elbbrücke nicht nur um Verkehrspolitik gehe: „Die Elbbrücke ist mehr als ein Stück Infrastruktur – sie steht für gleichwertige Lebensverhältnisse, für Zusammenhalt und für die Vollendung der deutschen Einheit auf regionaler Ebene. Seit über 30 Jahren gehört das Amt Neuhaus zu Niedersachsen, aber eine verlässliche Verbindung fehlt bis heute. Das darf kein Dauer-zustand bleiben.“
Dorendorf kündigte an, dass die CDU das Thema weiter im Landtag und auf kommunaler Ebene vorantreiben werde: „Wir geben nicht auf. Die Menschen an der Elbe haben ein Recht auf Verlässlichkeit – und auf eine Regierung, die zu ihrem Wort steht.“
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