Wechsel an der Spitze der SPD-Fraktion
von Carlo Eggeling am 30.07.2025Nun ist es offiziell: Der SPD-Fraktionschef im Lüneburger Rat, Uwe Nehring, hat der Stadt mitgeteilt, dass er zu Ende August sein Mandat im Stadtrat als auch im Ortsrat Oedeme zurückgibt. Der ehemalige Quartiersmanager in Kaltenmoor zieht aus persönlichen Gründen nach Sachsen. Auch die Co-Fraktionsvorsitzende, Hiltrud Lotze, will ihr Amt niederlegen, aber im Rat bleiben. LA hatte bereits berichtet. Für Nehring soll im Bereich Kaltenmoor Andreas Neupert nachrücken, der SPD-Mann saß in der vergangenen Legislaturperiode schon einmal im Rat.
Die elfköpfige Fraktion will am 11. August darüber abstimmen, wer sie künftig im Rat führt. Als relativ sicher gilt, dass Ratsneuling Thomas Dißelmeyer an der Spitze stehen soll. Ob es wieder eine Co-Vorsitzende oder eine Stellvertreterin geben soll, diskutieren die Sozis noch. Absagen gab es bereits. Spekuliert wird, dass Andrea Schröder-Ehlers als Stellvertreterin übernehmen könnte. Die ehemalige Landtagsabgeordnete ist seit Jahren lokalpolitisch unterwegs. Sie ist eine der profiliertesten Stimmen der Fraktion.
Aktuell wirkt die SPD im Rat oftmals nicht gerade einig. Bei Facebook ist zu beobachten, dass Fraktionsmitglieder ihren Kollegen in die Parade fahren und deren kritische Haltung kritisieren. Auch fehlt es der Partei oft an Profil, beispielsweise im Bauausschuss, wo sie den verständnisvollen Vorsitzenden stellt. An anderer Stelle scheint es Ratsmitgliedern eher um Selfies als um Inhalte zu gehen. Anderes Bild: Im Finanzausschuss, in dem es kürzlich um das Minus im Etat ging, war es vor allem Schröder-Ehlers, die immer wieder bei Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Kämmerer Matthias Rink nachhakte und Antworten forderte.
Mangelndes Profil hat man sowohl in der Führungsebene als auch in Teilen der Fraktion erkannt. Handlungsbedarf, im Herbst kommenden Jahres stehen Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen an. Wie bei der ebenfalls ähnlich konturlosen CDU ist kein OB-Kandidat in Sicht, in beiden Parteien wollen fähige Kollegen aus umliegenden Samtgemeinden bislang nicht in Lüneburg antreten. Zwar gibt es Gewisper über Aspiranten aus benachbarten Landkreisen. Aber eben Gewisper. Carlo Eggeling
Kommentare
am 30.07.2025 um 20:33:02 Uhr
Der Journalist Carlo Eggeling vermisst bei der CDU Lüneburg einen OB-Kandidaten und attestiert uns „Konturlosigkeit“. Nett gemeint – aber leider daneben.
Wir wissen, es ist Sommerloch. Und da lässt sich mit ein bisschen Gewisper über mögliche Kandidaten aus Samtgemeinden oder Nachbarkreisen natürlich gut die Spalte füllen. Aber wer Nebelkerzen sucht, sollte sich nicht über fehlende Sicht beschweren.
Die CDU Lüneburg braucht keine Lautsprecherkandidaten auf Zuruf. Wir setzen nicht auf Show, sondern auf Substanz – und auf klare Kante in der Sache: solide Finanzen, verlässliche Stadtentwicklung, Sicherheit mit Augenmaß und ein echter Plan für Lüneburgs Zukunft. Wer uns „konturlos“ nennt, hat entweder das politische Fernglas falsch herum in der Hand – oder verwechselt Ruhe mit Ratlosigkeit.
Kandidaturen klären wir intern – seriös, strategisch und ohne Theatersmoke. Unser Profil lässt sich eben nicht in 280 Zeichen oder beim politischen Stammtisch erklären. Aber es steht. Und es wird sichtbar.
am 31.07.2025 um 14:34:25 Uhr
Gern mal wieder auf ein Getränk an bekannter Stelle. Grüße