Weniger Komplikationen nach Krebs-Operation
von Gesundheitsholding Lüneburg GmbH am 03.12.2025
Presseinformation
Weniger Komplikationen nach Krebs-Operation
Lüneburger OP-Methode wird in deutschlandweiter Studie erprobt
Lüneburg, 3. Dezember 2025 – Durch eine in der Frauenklinik des Klinikums Lüneburg entwickelte Operationsmethode traten bei krebserkrankten Frauen im Rahmen einer bereits veröffentlichten Vorläuferstudie weniger Komplikationen nach einer Unterleibsoperation auf. Um diesen Erfolg beim seltenen Vulvakarzinom an einer größeren Zahl von Patientinnen überprüfen zu können, wird die OP-Methode im Rahmen einer bundesweiten klinischen Studie der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) mit der herkömmlichen Operationsmethode verglichen, unter anderem auch an vielen Universitätskliniken.
Beim Vulvakarzinom bilden sich bösartige Tumore an den äußeren Geschlechtsorganen der Frau, beispielsweise an den Schamlippen. Die operative Entfernung des Tumorgewebes ist die Therapie der Wahl. Um zu verhindern, dass sich Krebszellen über das Lymphsystem im Körper ausbreiten, werden bei dieser Operation im Falle bereits krebsbesiedelter Lymphknoten alle Lymphknoten in der Leiste entfernt.
„In der Vergangenheit kam es bei 80 Prozent der Patientinnen im Anschluss zu Komplikationen an der Leiste, wie Wundheilungsstörungen, Abflussstörungen und Ansammlung der Lymphflüssigkeit in der Leiste mit schmerzhaften Schwellungen, einer sogenannten Lymphozele. Zur Entfernung dieser Wundflüssigkeit wurde eine Drainage gelegt, die unter anderem das Risiko schwerer Infektionen erhöhte“, beschreibt Prof. Dall, Chefarzt der Frauenklinik, die Ausgangslage. Die von ihm entwickelte OP-Methode ersetzt die externe durch eine interne Drainage, die über einen Zeitraum von 30 Tagen in der Leiste platziert wird und den Lymphabfluss durch einen Silikonschlauch in den Bauchraum ermöglicht. Dort wird die Wundflüssigkeit vom Bauchfell aufgenommen. Bei den in Lüneburg zunächst operierten 21 Patientinnen konnte damit die Komplikationsrate um etwa die Hälfte reduziert werden.
Das Ziel der klinischen Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Augsburg ist es, bei 100 Patientinnen mit fortgeschrittenem Vulvakarzinom die interne Drainage nach einer Operation anzuwenden. Im Vergleich dazu werden weitere 100 Patientinnen nach der herkömmlichen Methode mit externer Drainage versorgt. „Ich freue mich sehr über diese klinische Studie, denn sie ist die erste prospektive randomisierte operative Studie zum Vulvakarzinom in Deutschland überhaupt“, so Prof. Dall. „Wir in Lüneburg sind nicht nur eines der beteiligten Studienzentren, sondern auch sehr gespannt auf die Ergebnisse dieses Vergleichs. Da das Vulvakarzinom aber nur selten vorkommt, wird es einige Zeit dauern, bis alle benötigten und aussagekräftigen Daten vorliegen und für die Studienanalyse abschließend ausgewertet werden können.“
Der wissenschaftliche Titel der Studie lautet: „Prospektiv-randomisierte multizentrische Studie zur Prävention von Leistenkomplikationen durch Einlage interner inguino-peritonealer Drainagen nach radikaler inguinofemoraler Lymphonodektomie beim fortgeschrittenen Vulvakarzinom“
BU-Vorschlag:
Prof. Dr. med . Peter Dall, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Gynäkologischen Krebszentrums des Klinikums Lüneburg.
Bildquelle: Klinikum Lüneburg, Fotograf: Andreas Tamme
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.
_ubiMaster1.jpg)
_Banner_Winsen_und_Lueneburg_Aktuell_Hausverwaltung__.jpg)
_Mai23.jpg)
_wernieNovember2.jpg)
_Banner_LA_345x5001.jpg)