Wenn der Himmel nicht mehr nach Urlaub klingt
von Winfried Machel am 13.09.2025Kleine Bühne, große Meinung
Wenn der Himmel nicht mehr nach Urlaub klingt
Früher war es für mich ein schönes Geräusch: das leise Brummen eines Flugzeugs hoch oben am Sommerhimmel. Sofort hatte ich Bilder im Kopf – Sonne, Strand, Freiheit. Heute ertappe ich mich dabei, wie sich bei genau demselben Geräusch ein Knoten in meinem Bauch bildet.
Ich denke nicht mehr an den nächsten Urlaub, sondern an CO₂, Klimaziele, überfüllte Flughäfen – oder daran, dass irgendwo Krieg herrscht. Dank Putin ist selbst der Himmel für mich nicht mehr frei von Bedrohung. Das Geräusch eines Fliegers erinnert mich heute eher an Kampfjets über der Ukraine als an Ferien am Mittelmeer. Und manchmal ist da sogar die leise Angst, dass irgendwann russische Bomber oder Drohnen über uns kreisen könnten.
Das Geräusch ist dasselbe geblieben. Ich habe mich verändert. Vielleicht ist es Zeit, dass wir dem Himmel wieder ein bisschen Unschuld zurückgeben – und dass die westliche Politik dafür sorgt, dass ein Mann in Moskau sie uns nicht weiter rauben kann.
Denn der Himmel sollte uns gehören.
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