Lüneburg, am Freitag den 05.09.2025

Wie geht es bei der Kinderbetreuung weiter?

von Carlo Eggeling am 05.09.2025


Der städtische Haushalt steckt tief in den roten Zahlen, im Finanzausschuss kündigte Kämmerer Matthias Rink an, dass im Bereich Soziales eine Millionen Euro eingespart werden soll. Das verunsichert Mitarbeiter. So hängt an der Tür der Kita am Klinikum ein Aushang der Mitarbeiterinnen, in dem es heißt, "auch am Bereich der Kindertagesstätten gehen die Sparmaßnahmen der Hansestadt nicht vorbei". Um Klarheit zu erhalten, was auf sie zukommen könnte, nehme das Team am 17. September an einer Personalversammlung teil, bei der Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und ihr "Finanzminister" Rink Stellung nehmen wollen.

Die Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Auftrieb erhalten, da am Hort der Hermann-Löns-Schule veränderte Betreuungszeiten für Unmut sorgen. In der Folge hat ein halbes Dutzend Kollegen gekündigt, weil sie keinen Teildienst beziehungsweise Abordnungen mitmachen wolle. Sozialdezernentin Gabriele Scholz geht davon aus, neue Mitarbeiter zu finden -- der verkündete Einstellungsstopp gelte dort nicht.

Im Finanzausschuss war kürzlich überdies Thema, dass man die rechtlichen Rahmenbindungen unter anderem bei Gruppengrößen ausnutzen könnte. Das würde bedeuten, dass Gruppen laut Vorgaben des Landes auf 25 Kinder anwachsen könnten. Unter Beschäftigten besteht zudem die Befürchtung, dass Sozialassistentinnen statt Erzieherinnen eingesetzt werden. Auch könne es sein, dass es Einsparungen bei Fort- und Weiterbildung gäbe.

Ältere erinnern sich noch daran, dass der Rat vor Jahren die Forderung der Grünen diskutierte, dass Gruppen weniger als 20 Kinder fassen sollten und es drei Erzieherinnen pro Gruppe bräuchte.

Es dürfte auch um die Frage gehen, ob Lüneburg möglicherweise zu viele Kita-Plätze vorhält. Wenn dem so ist, könnte die Stadt streichen und entsprechend auch beim Personal agieren. Deshalb sind die Mitarbeiter hellhörig geworden, als Verträge anders als in der Vergangenheit nicht nahezu automatisch fortgeschrieben wurden. So gebe es Erzieherinnen, die beispielsweise einen 25-Stundenvertrag haben, der aber regelmäßig auf 35 Stunden aufgestockt wurde. Aktuell sei dies unterblieben. Carlo Eggeling

© Fotos: Leser


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