Willkommen in Lüneburg, wo selbst politische Karrieren so haltbar sind wie unser berühmtes Salz
von Winfried Machel am 10.06.2025 Neueste Episode aus der Rubrik „Comeback mit Kalkül“: Ein Altpolitiker, lange abgetaucht, ist plötzlich wieder da. Dezent, charmant – und nun auch ganz offiziell im Dienste der Stadtverwaltung unterwegs. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich summ? In Lüneburg ist vieles verlässlich: das Kopfsteinpflaster, das Salz – und die erstaunliche Wandlungsfähigkeit mancher Altpolitiker. Eben noch diskret im politischen Off, jetzt plötzlich wieder präsent. Freundlich, verbindlich – und neuerdings ganz offiziell in den Diensten der Stadtverwaltung. Offiziell heißt es: beratend. Inoffiziell? Vielleicht eher strategisch klug positioniert. Denn wer zahlt, erwartet Mitwirkung – und wer am Tisch sitzt, singt selten gegen den Takt. Die einen sprechen von einer Rückkehr wertvoller Erfahrung. Die anderen sehen einen PR-Routinier, der weiß, wann sich das Comeback lohnt: neues Etikett, altbekanntes Profil – mit sicherem Gespür für politisches Timing. Und siehe da: Der frühere Entscheider summt bereits mit im Chor der Verwaltung. Nicht fordernd, nicht dominant – aber vernehmbar. Als mahnende Stimme? Als stiller Hoffnungsträger? Oder doch als jemand, der auf eine zweite Runde schielt? Ob es echte Verbundenheit ist oder doch eher die Ouvertüre zur Re-Inszenierung – das bleibt abzuwarten. Nur eines ist klar: Wer mitisst, darf mitreden. Und wer mitredet, summt eben oft das Lied dessen, der ihn eingeladen hat. Bleibt nur eine Frage: Wusste seine Partei eigentlich davon – oder summt sie bloß ahnungslos mit?
Kolumne von Winfried Machel
Und weil schon jetzt häufiger gefragt wurde, wer denn gemeint sei:
Für mich ist es glasklar.
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