Wuchernde Rosen
von Carlo Eggeling am 21.02.2025Aufgespießt
Dornig. Rose
Im Wasserviertel liebt Lüneburg Schilder. Nachdem die Einbahnstraßen- und andere Regeln irgendwie so verknäult wurden, dass alles sicherer und verkehrsärmer scheinen soll, blicken zwar viele nicht mehr durch, aber man passt natürlich besser auf. Oder auch nicht. Wie so oft, der Wille zählt. Ob er sich auszahlt, ist eine andere Sache.
Nun hängt neben dem Alten Kran, er steht dort seit 1797, eine Art Visitenkarte. Graues Blech. Das Ding zeigt, wie man sich offenbar definiert. Als Kulisse der Roten Rosen. Es handle sich um "ein gemeinsames Projekt von Lüneburg Marketing, 'Rote Rosen' und Hansestadt Lüneburg. Die Kosten dafür werden von der Lüneburg Marketing getragen", heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Nun könnte man sagen, der Blick auf den Hafen mit Ewer und Prahm wird verdeckt, man könnte sagen, Lüneburg mit reichlich tausend Jahren Geschichte bedeutet mehr, als eine Herz-Schmerz-Serie, man könnte auch mal fragen, warum noch mehr Gerümpel an einer der schönsten Adressen der Stadt rumhängen muss. All das ist sicher kleinlich. Was wäre Lüneburg ohne Rosen?
Ganz beruhigt können als Skeptiker sein, da es noch einen Satz aus dem Rathaus gibt: "Das Schild ist mit der Denkmalpflege abgestimmt. Eine Genehmigung war für das Schild nicht erforderlich." Mehr geht nicht. Also zumindest nicht im Schilda-Viertel. carlo
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