Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Wünsch Dir was

von Carlo Eggeling am 13.09.2024


Mal kann es eine Tour nach Heiligenhafen sein, um das Meer zu sehen, dann ein letzter Besuch zu Hause -- eine Sehnsucht, wenn man weiß, das Leben geht zu Ende. Seit einem guten halben Jahr unterstützt das Lüneburger Rote Kreuz Menschen "in ihrer letzten Lebensphase" mit einem Wünschewagen. Ein Team um Ralf Schlick ermöglicht Patienten und ihren Angehörigen glückliche Momente. Einen Wünschewagen bietet auch der Arbeitersamariterbund an, seit Jahren. Als Konkurrenz betrachten sich die Lüneburger DRK-Aktiven nicht: "Eher eine Ergänzung." Allerdings gebe es noch keine Zusammenarbeit.

In der Organisationsgruppe macht ein halbes Dutzend Ehrenamtliche mit, doch wenn es drauf ankommt packen dreimal so viele mit an. Die Helfer nutzen einen Krankenwagen, den ihnen das DRK zur Verfügung stellt. Der sei so ausgestattet, dass sie Sterbenskranke versorgen können, sagt Anette Richter. Die stellt beispielsweise sicher, Menschen, deren Atmung eingeschränkt ist, mit Sauerstoff zu versorgen, ergänzt Sven Stodtmeister. Sabrina Weinmann sagt: "Wir sind alle medizinisch ausgebildet und alle ehrenamtlich dabei."

Seit Februar machen die Rotkreuzler das Angebot, es gab zehn Anfragen, siebenmal waren sie mit Patienten unterwegs. Die Touren seien nicht nur ein Erlebnis für ihre Gäste, sondern auch für sie selbst, sagen die Helfer. Es sei eine Freude, anderen eine Freude zu machen. Planung steht am Anfang. Absprachen mit Arzt, Pflegedienst, Angehörigen. Für die Tour nach Heiligenhafen führten sie einige Telefonate. Ergebnis: Die DLRG unterstützte einen Strandbesuch, ein Restaurant bereitete sich entsprechend vor, die Gemeinde half, sodass ein Parkverbot keine Rolle spielte.

Hilfe für die Helfer -- eine Erfahrung, die sie öfter gemacht haben, erzählen sie. Auch bei einem geplanten Ausflug zu einem Depeche Mode-Konzert in Köln: kostenlose Tickets, einen Zugang in einen besonderen Bereich. Rolf Schlick sagt: "Am Ende wurde es nichts, und wir mussten alles absagen." Der Gast sei aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage gewesen zu fahren, damit müsse man rechnen: "Das ist eben so."

Alles, was sie anbieten, sei "für den Gast kostenneutral", sagt Stodtmeister. Die Arbeit finanzieren die DRK-Leute über Spenden, den Wagen stelle der Lüneburger Kreisverband zur Verfügung. Anette Richter und Sven Stodtmeister steuern neben ihrem Engagement noch etwas anderes bei: Sie ist Sängerin, er spielt Saxophon. Am 22. November, 19 Uhr gastieren sie mit dem Chor Colorful in der Laurentius-Kirche in Kirchgellersen. Statt Eintritt bitten sie um Spenden für das Wunschmobil.

Die Crew Die Crew hat noch ein weiteres Geschenk: einen Meteoritensplitter in einem kleinen Glas-Kästchen, den sie vor der Fahrt übergeben. Er soll Trost und Zuversicht schenken "während des Wartens auf die Erfüllung des letzten Herzenswunsches". Carlo Eggeling

Wer mehr erfahren möchte: 0151 75076498 wunschmobil@drk-lueneburg.de Die Bilder zeigen das Team und den Wagen: Ralf Schlick, Anette Richter, Sven Stodtmeister und Sabrina Weinmann.

© Fotos: ca


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