Lüneburg, am Dienstag den 09.09.2025

Zusammenstoß in der Luft -- Katastrophenszenario für eine Übung

von Feuerwehr am 09.09.2025


Feuerwehrsprecher Andreas Bahr berichtet von einer Übung:

Am Samstag, dem 05. September 2025, kollidierten in den Morgenstunden zwei
Militärflugzeuge über dem nördlichen Landkreis Uelzen (Bereich Bienenbüttel) und dem
südlichen Landkreis Lüneburg (Samtgemeinde Ilmenau und Ostheide). Die Masse der
Trümmerteile fiel im Landkreis Uelzen herab, aber auch der Landkreis Lüneburg war betroffen.
Der Landkreis Uelzen hatte gegen 6.50 Uhr, aufgrund der unklaren Lage, den Katastrophenfall
erklärt und die Technische Einsatzleitung (TEL) Lüneburg um Unterstützung gebeten.
So war die TEL Lüneburg für den im Bereich des Landkreises Lüneburg befindlichen
Einsatzabschnitt verantwortlich. Die betroffenen Gemeindefeuerwehren Ostheide und Ilmenau
hatten bereits eigene Kommunale Einsatzleitungen (KEL) eingerichtet, da das
Einsatzaufkommen durch die reguläre Leitstelle (14 Einsätze in der SG Ilmenau und 13
Einsätze in der SG Ostheide) nicht mehr leistbar war. Nach der Herstellung der
Einsatzbereitschaft der TEL Lüneburg übernahm diese die Gesamtleitung für den Landkreis
Lüneburg. Mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mussten gesperrt werden, ebenso wie
die Bahnstrecken Lüneburg/Hannover und Lüneburg/Dannenberg.
Mit diesem Übungsszenario startete die TEL Lüneburg am Samstagmorgen um 8.00 Uhr mit
ihrer Tätigkeit. Die verschiedenen Stabsbereiche übernahmen ihre Tätigkeiten, von der
Nachforderung von Einsatzkräften aus allen Hilfsorganisationen über die Führung der
Lagekarte und des Einsatzverlaufes und die Koordinierung des Einsatzes bis zur Versorgung
der Einsatzkräfte mit Material und Verpflegung.
Es mussten Notunterkünfte organisiert werden, Bevölkerungswarnungen ausgegeben werden,
auch die interne und externe Kommunikation (Funk, Mail und Telefon) wurde sichergestellt.
Besonderheit war, dass das Schadensgebiet zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt
wurde und somit unter der Verantwortungshoheit der Bundeswehr lag. Das bedeutet unter
anderem, dass sämtliche Presse- und Medienanfragen über die Presseabteilungen der
Bundeswehr laufen und die Pressesprecher der Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen
somit nicht ohne Rücksprache und Freigabe berichten dürfen.
Eine weitere Besonderheit war der vermeintliche Ausfall der neuen Einsatzsoftware. Somit
konnte nicht auf die Strukturen der neuen Anwendung zurückgegriffen werden, es musste mit
einem Papierersatzverfahren, dem sogenannten 4-fach-Vordruck, und einer manuell geführten
Lagekarte, gearbeitet werden. Aber auch hier zeigte sich, dass die TEL Lüneburg auch ohne
Computerunterstützung funktioniert.

Im weiteren Verlauf der Übung wurde auch im Landkreis Lüneburg, gegen 14.00 Uhr, der
Katastrophenfall erklärt und damit endete auch die Übung für die rund 30 Einsatzkräfte der
TEL Lüneburg, obwohl im Ernstfall dann gerade erst die Arbeit richtig beginnt.

© Fotos: Feuerwehr


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook