Lüneburg, am Freitag den 29.03.2024

Neuer Höhepunkt der Museumslandschaft

von Christiane Bleumer am 02.03.2015


Dass Kultur und Bildung in Lüneburg eine große Rolle spielen, wird an vielen Orten der Hansestadt deutlich. Am prägnantesten ist dieser Schwerpunkt der Stadtpolitik jetzt in der Willy-Brand-Straße am Ufer der Ilmenau zu erkennen, wo gestern der spektakuläre Neubau des "Museum Lüneburg" eröffnet wurde. Für rund elf Millionen Euro wurde in den vergangenen Jahren die Museumslandschaft neu geordnet, es entstand ein gemeinsames Haus für die Bestände des ehemaligen Fürstentum- und des Naturmuseums, ergänzt durch die Exponate der Stadtarchäologie. Eine gute Investition, denn, so Oberbürgermeister Ulrich Mädge: „Wie sichern die Zukunft unserer kulturellen Herkunft.“ Zudem sei das Museum ein Standortfaktor, der Unternehmen, Einwohner und Gäste in die Hansestadt ziehe, wie Mädge es am Sonntag weiter formulierte. Die Stadt Lüneburg übernahm etwa die Hälfte der Auslagen, der andere Teil kam von der Europäischen Union, dem Landkreis Lüneburg, verschiedenen Stiftungen und Sponsoren.

Mit einem feierlichen Festakt in der St. Johanniskirche begann der Eröffnungstag, zu dem rund 1000 Gäste kamen und der die symbolische Schlüsselübergabe durch den Architekten Jörg Springer einschloss. Mit der Neugestaltung sollten Natur, Kultur und Archäologie eng verzahnt werden, so Museumsdirektorin Heike Düselder. Denn das Museum, so Düselder weiter, sei "kein reines Spartenmuseum, sondern ein interdisziplinäres."
Damit die Exponate auch ausreichend Platz finden, wurde das Gebäude des einstigen Museums für das Fürstentum Lüneburg um einen Anbau erweitert. Sieben Säle stehen jetzt zur Verfügung, die den Besuchern einen beeindruckenden Einblick in die Kultur-und Naturgeschichte der Region geben sollen. Von der Zeit, als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, über den Beginn der Sesshaftwerdung und das Mittelalter bis hin zu aktuelleren Entwicklungen reicht das Spektrum der Ausstellungsstücke. Besonders beeindruckend ist die Kopie der berühmten Ebstorfer Weltkarte. Diese mittelalterliche Karte von etwa 3,57 m Durchmesser aus ursprünglich 30 zusammengenähten Pergamentblättern und mehr als 2.300 Text- und Bildeinträgen zeigt den Museumsgästen das historische, mythologische und theologische Wissen dieser Zeit. Damit ist die Ebstorfer Weltkarte ein eindrucksvolles Zeugnis vom Wandel der Zeit und schon allein Grund genug, das neue Museum zu besuchen.
Ab heute kann sich jedermann ein eigenes Bild vom Museum machen: Unter dem Motto "Sieben Tage - sieben Räume" findet die Woche der Entdeckungen statt. Der Eintritt ist frei, es gibt es ein buntes Kulturprogramm mit Musik, Tanz, Lesungen, Vorträgen und Kunstaktionen.

© Fotos: Hajo Boldt


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